Alles was ich an euch liebe

Spanien/Großbritannien/Argentinien/Portugal, 2004 (Seres Queridos / Only Human) Regie: Teresa de Pelegri, Dominic Harari mit Norma Aleandro, Guillermo Toledo, María Botto, Marián Aguilera 89 Min. FSK o.A.

Es geht los mit einem Quickie im Aufzug, denn vor dem Familienbesuch sollte man sich lockern, vor der Vorstellung des neuen Verlobten besonders. Leni bringt Rafi mit und noch weiß keiner in der spanischen Familie, dass Rafi Palästinenser ist. Doch vorerst sorgen ganz alltägliche Dinge für das Chaos: Der kleine Bruder ist nervig religiös geworden, die Mutter hygienisch. Der blinde Opa fuchtelt zu sehr mit dem Gewehr rum, mit dem er vier Araber erschossen hat. Und ein großer Klumpen gefrorener Suppe rutscht Rafi aus der Hand, fliegt aus dem Fenster und erschlägt einen Passanten.

Das ist Almodovar mit Wilder gepaart: Juden am Rande des Nervenzusammenbruchs. Die Filmemacher bescheren uns so schöne Sätze wie "Eher bekommt Israel Frieden als ich einen Orgasmus mit meinem Mann", scheuen sich nicht vor grobem Klamauk oder frech schwarzem Humor und halten die zwischenstaatlichen Konflikte wenigstens musikalisch immer nahe.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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