Alles kein Problem!

Fr 1995 (Les Trois Frères) Regie und Buch: Didier Bourdon, Bernard Campan, mit Didier Bourdon, Bernard Campan, Pascal Legitimus u.a. 100 Min.

Drei Millionen Franc sollten es werden - drei frustrierte Brüder blieben übrig, die dem erhofften Erbe hinterher jammern und sich kaum für die neugefundenen Verwandten interessieren. Doch das Schicksal hat noch Einiges vor mit Didier, Bernard und Pascal. Sie spielen das Millionenspiel weiter, obwohl sie vom Notar übel gelinkt wurden.

Aber alle sind gegen sie. Zuerst kommt die Luxuswohnung des Yuppies Pascal runter, bald darauf das ganze Trio. Ein verprügelter Gerichtsvollzieher will Rache, Didiers Ehemalige alarmiert die Polizei. Die Brüder futtern sich mit Betrügereien quer durchs Land, wollten Michael, den wiedergefundenen Sohn Didiers, nur zur Mutter bringen und werden deshalb als Kindesentführer gesucht. Eine ungerechte Welt treibt die drei Musketiere in den anarchischen Widerstand.

Allein sind sie schon einen Film wert: Der brave Kaufhausdetektiv Didier, mit den wilden Ausbrüchen und den heimlichen Spannereinlagen. Der wohnungslose, abgebrannte Chaot Bernard, dessen große Filmprojekte sich als kleine Pornos erweisen. Und der Zopfträger Pascal, der sich verzweifelt an seine Siegerrolle klammert und kaum den Rassismus der Umgebung ignorieren kann.

Immer vereinigen sich bester Situationshumor und Slapstick zu treffsicheren Lachsalven. So nimmt Bernard den häuslichen Didier zu einem Rave mit. Als der Extasy-Rausch (mit Walt Disney-Pillen) verfliegt, entdecken die Brüder Piercings an den unmöglichsten Körperstellen. Der Film zeigt einen Haufen kleiner, häßlicher Alltags-Franzosen, die von den immer sympathischer werdenden Anti-Helden heftigst durcheinander gebracht werden. Das Autoren-Duo ist Teil des hervorragenden Darsteller-Trios.

Günter H. Jekubzik

Fünf (von fünf möglichen) Katastrophen


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

realisiert durch

Ein Service von

arena internet service

FILMtabs-Logo