Akte X: Die Wahrheit

The X-Files 22 - The Truth

USA, Kanada 2002. Produktion: 20th Century Fox Television, Ten Thirteen Productions. Produzent: Harry V. Bring. Regie: Kim Manners. Buch: Chris Carter. Kamera: Bill Roe. Musik: Marc Snow. Schnitt: Lynne Willingham, Scott James Wallace. Darsteller: David Duchovny (Special Agent Fox William Mulder), Gillian Anderson (Special Agent Dana Katherine Scully), Mitch Pileggi (Assistant Director Walter Skinner), Robert Patrick (Special Agent John Jay Doggett), Annabeth Gish (Monica Julieta Reyes), William B. Davis. 84 Min. FSK: ab 16. Verleih: Fox.

Schlüssel(bund)folge: Eine Serie steht vor Gericht

Nach neun TV-Staffeln und einem Kinofilm versprechen die zusammenhängenden beiden definitiv letzten Folgen "Die Wahrheit". Eine Auflösung kann es für die universelle Verschwörungstheorie, die eine ganze Lawine von Mystery-Serien und -Filmen lostrat, nicht geben. Aber immerhin ein eindrucksvolles "Was bisher geschah":

Das Finale mit den Seriennummern 9X19 und 9X20 beginnt mit einem Auftritt des FBI-Agenten Fox Mulder, der lange Zeit verschollen war. Bei einer seiner Nachforschungen in einem Militärkomplex, wird er von einem außerirdischen Superkiller verfolgt, der dabei zu Tode stürzt. Im Militär-Gefängnis erleidet Mulder Foltern, visioniert als gebrochener Mann immer wieder seinen alten, mittlerweile verstorbenen Gegner Alex Kryceck neben sich. Scheinbar willenlos sieht Mulder, der einst ruhelose Kreuzritter für die Wahrheit, einem Militärgerichtsverfahren entgegen, bei dem ihm die Todesstrafe droht. Ihm zur Seite stehen die Partnerin Scully und der ehemalige Vorgesetzte Skinner.

"Die Wahrheit" steht vor Gericht, es gibt viele Zeugen gegen Mulder, aber keine Leiche. Die einst zweifelnde Scully bekennt ihren Glauben (an Außerirdische) im Zeugenstand, Mulder steht auf seltsame Weise über den Dingen, ein entrückter Messias der Wahrheitssuche. Es gibt beim Militär zwar keine faire Verhandlung, trotzdem erleiden wir die ganze Gerichtsfilmroutine. Keine besonders aufregende dramatische Form. Im Gegensatz zu den in sich abgeschlossenen Akte X-Episoden gilt es wieder einmal, halt zu machen und die durchlaufende Story von mehreren hundert Folgen zusammenzufassen: Scully und Mulder sind im neunten Jahr ein Paar mit traumatischen Erfahrungen und gemeinsamen Kind. Figuren aus der Vergangenheit tauchen wie Geister aus dem Dunkeln auf, das in dieser Doppelfolge vorherrscht. Erst zum Ende erhält kommt mit einer romantischen Flucht etwas Geschwindigkeit in die Rückschau. In der Wüste von New Mexico, deren Magnetismus Aliens abschreckt, findet sich der Dauergegner "Krebskandidat" als weiser, alter Indianer wieder.

Die Quintessenz der Serie, die inzwischen zu allen Krücken der TV-Serien griff, um die Quote halbwegs zu halten, verpackt sich als langweiliger Gerichtsfilm mit kurzen Rückblenden aus vergangenen Folgen und Filmen. Da hilft es auch nicht, dass die rechtlose Verhandlung um die Beteiligung der Regierung an der Alien-Invasion durch die Kasernierung von so genannten Kriegsgefangenen aus Afghanistan in Quantanamo Bay zum aktuellen Thema geworden ist.

DVD: Komplette Bonus-Episode "Zum Wohle des Kindes", "Reflection on the Truth" (Making of)


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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