Abgezockt

USA 2002 (Scorched) Regie Gavin Grazer 95 Min. mit Rachel Leigh Cook, Alicia Silverstone, Woody Harrelson, John Cleese, Paulo Costanzo, David Krumholtz FSK ab 12

Wenn ein verloren im eigenen Leben stehender Bürger die erste Bank im Ort ausrauben will, fällt das meist komisch aus. Wenn gleich drei derartige, eher dämliche Figuren unabhängig voneinander in der gleichen Nacht zuschlagen wollen, bietet die Szene reichlich Stoff für die Filmkomödie "Abgezockt".

Es beginnt mit schnellen, einfallsreichen Filmtiteln und dem Montagmorgen danach: Die beraubte Bank steht ebenso bedeppert da, wie die Angestellten in ihr. Fast alle haben ein paar Schrammen oder ein blaues Auge abbekommen. Wer mit dem allerdings davon kommt, wer nicht und wie es überhaupt dazu kam, wird von "Abgezockt" nachgeliefert. Der Film dreht rasant ein paar Tage zurück und man freut sich schon, die einzelnen Figuren kennen zu lernen.

Sheila Rilo (Alicia Silverstone) bekam von ihrem Freund, der gleichzeitig Manager der Bank in Palm Springs ist, den Laufpass. Der bekommt dafür erst mal eine kräftige Ohrfeige. Aber Sheila will richtig Rache nehmen. Ebenso der amerikanische "Grüne" - schon ein Witz an sich - Jason (Woody Harrelson). Sein eklig reicher Nachbar Charles Merchant (John Cleese) ermordete einst in seiner Schießwut eine Entenmutter. Den Waisen zieht Jason nun groß. Der Kassierer weiß auch, wo der Schlüssel zum Schwarzgeldfach Merchants versteckt ist. Der junge Kollege Stuart (Paulo Costanzo) würde niemals auf die Idee kommen, Samstag kurz vor Geschäftsschluss ein paar Hunderttausend einzusacken, nach Las Vegas zu fahren und alles auf eine Karte zu setzen. Wenn er nicht den arbeitslosen, immer blanken Max (David Krumholtz) zum Freund hätte ...

Es macht schon reichlich Spaß, diesem Haufen kurioser Typen vorgestellt zu werden, da braucht das Finale gar nicht besonders furios auszufallen. Regisseur Gavin Grazer verlässt sich bei seinem Kinodebüt nicht allein auf die Story, er sorgt mit der Kamera von Bruce Douglas Johnson auch für frische Schauwerte. Ein Comedy-Hit ist selbstverständlich Ex-Monty Python John Cleese als reiches Ekel im Gespann mit einem tollwütigen Spitz. Dass alles, aber auch wirklich alles gut ausgeht, rundet diesen leichten "Feel good-Film" ab.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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