30 über Nacht

USA 2004 (13 Going on 30) Regie: Gary Winick mit Jennifer Garner, Mark Ruffalo, Judy Greer 98 Min.

Wer hat noch nicht, wer will noch mal: Ob Mann zu Frau, alt zu jung und umgekehrt - Körpertausch ist sehr beliebt in Hollywood, auch weil es so einfache Lacher und meist viele Zuschauer bringt. Tom Hanks wurde über Nacht "Big", Steve Martin legte mit weibisch und linkischen Verrenkungen ein "Solo für zwei" hin und zuletzt gelang es Jamie Lee Curtis in "Freaky Friday" glauben zu machen, in ihrem Körper stecke ein Teenie.

Jetzt trifft es die 13-jährige Jenna (Christa B. Allen): Nach den üblichen traumatischen Teenie-Frustrationen mit mobbenden Freundinnen und einer lahmen Geburtstagsparty landet sie dank Zauberpuder in ihrem Traumleben. Plötzlich ist Jenna (Jennifer Garner) 30-jährige Chefredakteurin eines Modemagazins, kann sich allerdings ein paar Minuten lang nicht richtig in der neuen Hülle zurecht finden. Doch wenn der Film überhaupt funktioniert, dann nicht hier. Es geht weniger um die Irrungen einer 13-Jährigen als um das verpfuschte Leben einer Erwachsenen. Auf der Karrieretour mit Zwischenstation Prom-Queen hat sie ihren besten Freund und jeden Anstand verloren. Nun realisiert sie, dass der liebe Matt (Mark Ruffalo) ihre wahre Liebe war und probiert, alles besser zu machen.

Klingt nicht besonders aufregend und ist es auch nicht. Jennifer Garner, der TV-Star von "Alias", spielt so gut wie es das oberflächliche Drehbuch erlaubt. Und das meint, es reicht die richtigen 80er-Songs rauszusuchen und ein paar bunte Klamotten aufzuhängen. In großen und kleinen Details hapert die Story heftig. Und es gibt zu wenige gute von den Gags, die dies Genre erwartet: Etwa wenn Jenna beim Flirten in der Bar noch immer auf 13-jährige Jungs steht. Oder ihr rätselnder Blick auf das knappe Dessous im eigenen Kleiderschrank.

Trotz der schlampigen Arbeit, der Autoren, die immerhin "Was Frauen wollen" geschrieben haben, gewinnt "30 über Nacht" im Leid über ein verpfuschtes Leben tatsächlich etwas Rührung - wenn man milde gestimmt den großen Augen und der überdeutlichen Mimik von Jennifer Garner folgt.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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