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24 Stunden in seiner Gewalt

(Desperate Hours) USA 1990, Regie: Michael Cimino

Es war einmal ein Regisseur, der große Filme wie "Die durch die Hölle gehen" machte und mit Perfektionismus bei "Heaven's Gate" eine Produktionsfirma zugrunde richtete. Sowohl bei seiner Sicht auf Vietnam-Veteranen als auch beim Western-Abgesang zerstörte er spannungsreich und brutal amerikanische Mythen.Jetzt ist eine filmtypische Familie in seiner Gewalt. Ebenso wie der Geiselnehmer Michael (Mickey Rourke) läßt der Regisseur die heilige Einheit unangetastet. Viel zu zerbrechen ist auch nicht mehr, die Ehe soll getrennt, das Haus verkauft werden und die Kinder haben auch schon ihren psychischen Schaden. So dient die klaustrophobische Situation der Gefangenen im eigenen Haus, der Bewährung alter Muster.Derartige Situationen wurden schon oft spannender inszeniert, der Wechsel von Action und Reaktion steht nicht im Mittelpunkt. Die Spannung steigert sich langsam, aber von Cimino habe ich mehr Hintergründiges erwartet. Zwar gibt es verstörende Momente -die ebenfalls psychopatisch wirkende FBI-Agentin löst sie reihenweise aus-, doch diese Brechungen sind so nebensächlich, daß sie auch als Nachlässigkeiten gedeutet werden können. Vielleicht verbirgt sich hinter der nicht herausragend gestalteten Unterhaltung doch noch mehr.


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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