Kaltes Land

USA 2005 (North Country) Regie: Niki Caro mit Charlize Theron, Elle Peterson, Thomas Curtis 126 Min. FSK ab 12


Kämpferisch

Charlize Therons („Gottes Werk und Teufels Beitrag“) Einsatz ist wirklich lobenswert. Als Model und eine der schönsten Frauen der Welt könnte die Südafrikanerin als Bond-Girl oder Sexsymbol auf der Leinwand Karriere machen. Stattdessen sind es gerade die unbequemen, unglamourösen Rollen starker Frauen, die sie faszinieren. Für ihre Leistung in Patty Jenkins´ „Monster“ wurde sie zu recht mit dem Oscar ausgezeichnet. In „North Country“ versteckt sie ihre Schönheit nun erneut zugunsten der Charakterdarstellung. Rußverschmiert und im Schweiße ihres Angesichts arbeiten eine Handvoll Frauen in der Erzmine im Norden Minnesotas. Was ihnen allerdings am meisten zu schaffen macht, ist nicht die körperlich fordernde Arbeit, sondern die tägliche Unterdrückung ihrer männlichen Kollegen, die auch vor sexueller Nötigung nicht halt machen. Doch die Frauen sind auf den Job angewiesen und nehmen die Erniedrigungen schweigend hin. Nicht so die gut aussehende junge Mutter Josey Aimes (Theron) und ihre Freundin Glory (Frances McDormand). Während Glory sich im Laufe der Zeit ein dickes Fell zugelegt hat und sich gegen die Verbalattacken der Machos zu Helfen weiß, erträgt Josey die Ungerechtigkeit nicht mehr und zieht schließlich vor Gericht, um für die Rechte der Frauen zu kämpfen. Doch damit steht sie zunächst alleine da.


Eine beachtliche Besetzung konnte Nikki Caro („Whale Rider“) für ihr Hollywooddebüt gewinnen. Sissy Spacek, Woody Harrelson und Sean Bean spielen die Nebenrollen in diesem kraftvollen Plädoyer für Gleichberechtigung, das mit etwas weniger Pathos versehen, sicherlich nichts an seiner Aussagekraft verloren hätte.