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Verdammnis
Schweden, Dänemark, Deutschland 2009 (Flickan som lekte med elden) Regie: Daniel Alfredson mit Noomi Rapace (Lisbeth Salander), Michael Nyqvist, Lena Endre, Peter Andersson 129 Min. FSK: ab 16
Der Koproduzent ZDF und das TV-Format sind düstere Hinweise und je länger die Hackerin Lisbeth Salander mit dem Journalisten Michael Blomkvist einem Wust von Verbrechen auf der Spur sind, fühlt sich der Kinofilm nach Fernsehen an. „Verdammnis“ leidet unter dem Fluch das zweiten Teils, ist wesentlich schwächer als „Verblendung“, die erste Verfilmung der Roman-Serie „Millennium“ von Stieg Larsson.
In „Verblendung“ ist die ebenso mysteriöse wie aggressive Punkerin und Detektivin Lisbeth Salander (spannend: Noomi Rapace) am Ende den Altnazis davon gekommen. Doch nun plagt sie selbst im sonnigen Süden der düstere Albtraum einer Kindheit mit Vergewaltigung und Unrecht. Ihr Stiefvater schlug die Mutter fast tot. Und nachdem sich Lisbeth am Gewalttäter gerächt hat, missbraucht sie ihr gesetzlicher Vormund. Diese sehr düstere Welt mitten in einem Wohlstandsland liefert dem Millennium-Chefredakteur Michael Blomkvist (gut: Michael Nyqvist) eine Geschichte über Mädchenhandel, doch noch bevor sie veröffentlich wird, findet Michael die ermordeten Autoren. Die ganze Redaktion wird nun abgehört und bedroht. Lisbeth wird dieser und noch ein weiterer Mord untergeschoben. Obwohl das Recherche- und zeitweilige Liebes-Paar nur über ihre Computer Kontakt halten, klären sie die Hintergründe auf, die bis in höchste Regierungskreise reichen und gleichzeitig eng mit Lisbeths schrecklicher Kindheit zusammenhängen…
Auch im Staate Schweden scheint Einiges faul zu sein, doch „Verdammnis“ konzentriert sich bei der komplexen Verschwörung letztendlich vor allem auf das Drama um die düstere Punkerin Lisbeth. Das sorgt für ein spannendes Finale, lässt aber den Zuschauer unbefriedigt zurück. Und auch im dritten Teil „Vergebung“, der im Juni in die Kinos kommen soll, werden nicht alle Fäden wieder aufgenommen. Obwohl die körperlichen und seelischen Gewalttaten sehr drastisch dargestellt werden, wirkt „Verdammnis“ nicht so nachhaltig wie der inhaltlich geschlossenere „Verblendung“. Ein mäßiger Krimi, bei dem die Spannung des realen Hickhacks ums Erbe des Autors Stieg Larsson viel größer ist.
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- Publiziert von:
- Günter H. Jekubzik, 01.02.2010 / 1:37
- Rubrik:
- Kritiken GHJ
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