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Pets 2

Frankreich, Japan, USA 2019 (The Secret Life of Pets 2) Regie: Chris Renaud 86 Min. FSK ab 0

Die erste „Pets“-Animation über das „geheime Leben der Haustiere“ war 2016 ein tierischer Erfolg, der mehr als 800 Millionen Dollar einspielte. Die Fortsetzung ist nur ein hyperaktives digitales Wollknäuel im Hamsterrad, das nirgendwo ankommt.

Hündchen Max, der Held von „Pets“, ist diesmal voll mit Kindererziehung beschäftigt, denn seine kleine New Yorker Familie hat zweibeinigen Nachwuchs bekommen. Dabei ist der Hund voll im Trend der Helikopter-Eltern: Übervorsichtig und voll nervig. Derweil ist Haus-Häschen Snowball vor einer Etage drunter als Möchtegern-Superheld mit der Rettung eines weißen Tigers aus dem Zirkus überfordert. Und die benachbarte Spitz-Dame wird zur Katze umerzogen, um einen Lieblings-Quietscheball aus dem Horror-Apartment voller Katzen zu retten.

Ja, „Pets 2“ wirkt überfüllt und so chaotisch, als hätten die Autoren während der Fertigstellung noch vergebens nach einer Geschichte gesucht. Zwar gibt es oft nette bis witzige Ideen wie der Karatekampf zwischen Kaninchen und Äffchen. Doch insgesamt ist der digitale Streichelzoo so überzogen wie das Wartezimmer beim Tier-Psychologen. Wobei diese Sammlung wahnsinniger Viecher noch einen der spaßigsten Momente des Films bietet.

Immerhin erzeugt der Wechsel auf die vierbeinige Perspektive weiter tierischen Witz, aber der wirkt öfters erzwungen und krampfhaft. Ansonsten ist es mit vielen neurotischen Tierchen und bösen Wölfen ein dauernd hektischer optischer Krach. Das Durcheinander der drei Handlungen macht „Pets 2“ zu einem veritablen ADHS-Film.

Der Erwachsene fragt zudem, was der Film hinter dem nervigen Chaos vermitteln will? Wie in Sesamstraßen-Lerneinheiten wird ein Bauernhof entdeckt, wobei auch das gesündere Landleben einen Wahnsinnigen bereithält, diesmal in Form eines Truthahns. Ein Führer-Hund gibt dort das Vorbild für das verweichlichte Stadtwesen Max und wirkt autoritär wie aus dem letzten Jahrhundert. Wie angeklebt letztlich die Moral, dass der kleine überkandidelte Streuner sich Mut zur Veränderung erlauben solle.


Ein FILMtabs.de Artikel