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Pacific Rim: Uprising

USA, VR China 2018 Regie: Steven S. DeKnight mit John Boyega, Scott Eastwood, Cailee Spaeny 112 Min. FSK ab 12

Außerirdische Wesen und viel Wasser – zwar produziert von Guillermo del Toro ist dies trotzdem nicht die Fortsetzung von seinem Oscar-Film „Shape of Water“. Es ist die Fortsetzung einer anderen Seite des mexikanischen Filmemachers: Als Produzent landete er 2012 mit „Pacific Rim“, dem Popcorn-Film für kleine Jungs, einen riesigen Erfolg.

Im ersten Teil trafen außerirdischen Monster in Tradition von Godzilla während ihres Vernichtungsfeldzugs auf die von Menschen gelenkten Jaeger-Supermaschinen. Mit langer Verzögerung wegen gigantischer Streitereien hinter den Kulissen folgt nun ein Upgrade nach dem Motto, schneller, stärker und vor allem: größer.

Am Steuerknüppel der Jaeger ist die nächste Generation, jünger und weiblicher: John Boyega („Star Wars: Das Erwachen der Macht“) spielt den rebellischen, einst hoffnungsvollen Jaeger-Piloten Jake Pentecost, also den „Sohn“ von Idris Elba. Seit zehn Jahren ist der Spalt geschlossen, durch den die Außerirdischen ihre Monster schickten, doch eine schön hinterhältige Verschwörung sorgt für Action-Nachschub.

Der Actionfilm über den Kampf von gigantischen Roboter-Rüstungen gegen Kaiju-Monster, welche die Erde vernichten wollen, ist nicht nur „Transformer“ auf asiatisch und nass, es kommt noch eine echte Fantasy-Komponente hinzu. Auch wenn Del Toro nicht mehr Regie führt, wenn die 15-jährige Heldin Amara (Cailee Spaeny) blockiert von traumatischen Kindheits-Erinnerungen mit unheimlichen Monstern kämpft, ist das noch Del Toro pur.

Nach flottem Auftakt folgen leider einige austauschbare Ausbildungs-Routinen, die Zuschauer höchstens auf einen Bundeswehr-Job vorbereiten. Hier wie dort sollen ja Kinder für den Krieg zurechtgebogen werden. Der Rest ist teilweise auf dem Niveau eines billigen Spin Offs fürs Fernsehen. Mit der Marke „Pacific Rim“ und den Schrott-Resten der Handlung will man noch mal groß Kasse machen.

In der Rest-Rampe finden sich auch nette Ideen, etwa dass immer zwei Piloten im Jaeger zusammen arbeiten müssen. Das ist witzig, wenn zerstrittene Konkurrenten um eine Frau sich beim gemeinsamen „Driften“ gegenseitig in den Kopf blicken. Auch die beiden Wissenschaftler-Freaks, die damals im Kopf der Kaiju waren, stechen aus dem Rest der aktuellen Schauspiel-Partner mit ihrer Geschichte heraus.

Ansonsten ist das ganze Finale von 45 Minuten Länge ein neuer Aufguss des ersten Films. Tokyo muss wieder dran glauben, weil ein Trio Alien-Echsen zum Berg Fuji und seine Seltene Erden will. Gekonnt flotte Montagen und Aufnahmen überspielen dabei Handlungs-Leere in diesem aufwändigen Kinder-Kram. Wohlgemerkt so aufwändig, dass beim Spiel mit den Action-Figürchen nicht nur das Kinderzimmer, nicht allein das ganze Haus, sondern direkt ein ganzes Viertel platt gemacht wird. Die Fortsetzung ist angekündigt, immer noch im Kino und nicht als mit diesen „Qualitäten“ ebenso mögliche TV-Serie.


Ein FILMtabs.de Artikel