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Es geht um Luis
Troegner, 98 min
Jens (Max Riemelt) und Conni (Natalia Rudziewicz) kämpfen sich mehr
schlecht als recht durch den Alltag. Während Jens seine Schichten
schiebt und auch Nachts mit dem Taxi durch Stuttgart fährt, versucht
Conni als Architektin in einer neuen Firma Fuß zu fassen, wird aber eher
als Fußabtreter für ihren Chef missbraucht. Ihre Beziehung bleibt dabei
ebenso auf der Strecke, wie ihr zehnjähriger Sohn Luis, der viel zu oft
bei Connis Mutter landet. Da kommt der Anruf aus der Schule alles andere
als gelegen: Luis wird von den anderen Kindern gemobbt. Stein des
Anstoßes ist sein lilafarbener Einhorn-Rucksack. Den Eltern wird
nahegelegt, mit ihrem Sohn darüber zu reden. Ein korrektes Auftreten sei
schließlich wichtig, um den Schulfrieden zu wahren. Während die
gestresste Conni die ganze Sache am liebsten schnell aus der Welt haben
würde und sich dem Wunsch der Schule fügt, sieht es Jens nicht ein,
klein bei zu geben. Während die beiden darüber diskutieren, welcher der
richtige Weg ist, eskaliert die Situation für Luis immer mehr.
„Es geht um Luis“ basiert auf dem Theaterstück „The little pony“ von
Paco Bezerra. Die Italienerin Lucia Chiarla, die seit 2005 in Berlin
lebt, inszenierte ihren zweiten Spielfilm entsprechend weitgehend als
Kammerspiel im Taxi. Hier werden die Konflikte zwischen Jens und Conni
ausgetragen. Luis bleibt unsichtbar und ist nur als Stimme am Telefon
wahrzunehmen, eine bewusste Auslassung, die gut funktioniert. Sie
unterstreicht, wie Schule und Eltern über das vermeintliche Wohl des
Kindes entscheiden, ohne es einzubeziehen. Als Zuschauer sitzt man mit
Kameramann Christoph Iwanow auf dem Rücksitz und erlebt, wie sich die
Situation immer mehr zuspitzt. Das ist hervorragend gespielt von Max
Riemelt („Zwei zu eins“) und Natalia Rudziewicz („Micha denkt groß“),
die zwischen moralischen Entscheidungen und gesellschaftlichen
Erwartungen hindurch manövrieren.
Ein FILMtabs.de Artikel
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- Publiziert von:
- Lars Tuncay, 23.01.2025 / 9:41
- Rubrik:
- Kritiken LT
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