« Eine Erklärung für alles | Home | Black doves (Netflix) »
All We Imagine as Light
Chhaya Kadam, 114 Min.
Mumbai. Mehr als 28 Millionen Einwohner leben im Einzugsgebiet der
indischen Metropole. Ein beispielloser Ameisenhaufen, in dem Autorin und
Regisseurin Payal Kapadia ihren sanften Film ansiedelte. Die Kamera
streift durch die Straßen, zeigt die Menschen, die hier ihr Glück
versuchen und im Off ihr Schicksal schildern. Bis die Linse auf dem
Gesicht von Prabha verweilt. Sie arbeitet als Krankenschwester, pendelt
täglich heim zu der kleinen Wohnung, die sie mit ihrer Arbeitskollegin
Anu bewohnt. Als ein Paket von ihrem im Ausland lebenden Ehemann
ankommt, wirft das Prabhas Leben aus der Bahn. Anu versucht derweil
einen Ort zu finden, an dem sie mit Shiaz allein sein kann. Das Problem:
Er ist Moslem und sie Hindu. In ruhigen, poetischen Bildern erzählt
Kapadia ihre Geschichte konsequent aus weiblicher Perspektive. Sie
schildert, wie schwer es im Kastensystem der indischen Gesellschaft ist,
sich zu verlieben und glücklich zu werden. Die flirrenden, poetischen
Bilder von Kameramann Ranabir Das geben dem Film etwas traumgleiches.
Die ruhige Grundstimmung steht im Kontrast zur quirligen Metropole und
dem überbordenden Bollywood-Kitsch. Als erste indische Regisseurin
erhielt Payal Kapadia eine Einladung in den Wettbewerb beim Filmfestival
in Cannes. Dort wurde das berührende Werk mit dem zweitwichtigsten Preis
geehrt, dem Großen Preis der Jury.
Ein FILMtabs.de Artikel
Du liest zur Zeit “All We Imagine as Light,” einen Artikel auf filmtabs
- Publiziert von:
- Lars Tuncay, 19.12.2024 / 11:18
- Rubrik:
- Kritiken LT
Die Kommentarfunktion ist geschlossen.
Die Kommentarfunktion für diesen Beitrag ist zur Zeit deaktiviert.