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Die geschützten Männer
Godehard Giese, 104 Min.
Der französische Schriftsteller Robert Merle drehte 1974 in seinem Roman
„Die geschützten Männer“ die Geschlechterrollen um. Er beschrieb, wie
die Frauen die Macht ergreifen, nachdem die Männer an einem neuartigen
Virus erkranken und sterben. Die geschützte Spezies wird in Quarantäne
gesteckt. Nur wer sich einer Kastration unterzieht, genießt Privilegien.
Das Matriarchat wandelt sich allerdings zunehmend zum totalitären Staat.
Es sind demnach nicht die Geschlechterrollen, sondern die Gier nach
Macht, die eine Gesellschaft zugrunde richtet. Das ist auch die wenig
subtile Botschaft der filmischen Adaption, die die Stuttgarter
Regisseurin Irene von Alberti verantwortet. Sie übersetzte Merles Buch
für die gegenwärtige Gesellschaft, in der die Genderdiskussion
vehementer geführt wird als vor fünfzig Jahren. Das bleibt aber nicht
das einzige Thema der grellbunten Satire, die sich auch mit den Lehren
der Corona-Pandemie auseinandersetzt. Leider zündet der oft zynische
Humor trotz gut aufgelegter Hauptdarsteller*innen wie Mavie Hörbiger,
Bibiana Beglau und Godehard Giese kaum.
Ein FILMtabs.de Artikel
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- Publiziert von:
- Lars Tuncay, 12.12.2024 / 1:26
- Rubrik:
- Kritiken LT
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