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Thelma

USA 2023 R: Josh Margolin, D: June Squibb, Fred Hechinger, Richard
Roundtree, 98 Min.

Mit seinem ersten Spielfilm setzt US-Regisseur Josh Margolin seiner
eigenen Oma ein filmisches Denkmal. Die Heldin des Films ist zwar erst
93, nicht 103, wie seine eigene Großmutter, aber auf jeden Fall noch
mächtig auf Draht. Thelma Post (June Squibb) lebt allein in Los Angeles.
Ihr Gatte starb vor zwei Jahren. Seitdem kümmert sich ihr Enkel Danny
(Fred Hechinger) liebevoll um sie und bringt ihr den Umgang mit dem
Computer bei. Obwohl sie noch geistig fit ist, geht Thelma einem
Trickbetrüger auf den Leim. Der behauptet, Danny stecke im Gefängnis und
bringt sie dazu, 10.000 Dollar in einen Briefumschlag zu stecken und an
ein Postfach zu schicken. Thelma ist froh als sie erfährt, dass ihrem
Enkel nichts zugestoßen ist, aber sie fühlt sich machtlos und betrogen.
Das Geld ist futsch und niemand kann etwas unternehmen. Da fasst sie den
Entschluss, die Diebe ausfindig zu machen und kapert kurzerhand den
Scooter ihres Freundes Ben (Richard Roundtree). Damit kommt sie
allerdings nicht weit, bevor der sie stellt. Also überredet sie ihn,
mitzukommen auf Verbrecherjagd, während die besorgte Familie sich auf
die Suche nach Thelma macht.
June Squibb ist ein Geschenk für diesen Film. Die angesehen
Theaterschauspielerin, die bereits für Alexander Payne in „About
Schmidt“ und „Nebraska“ vor der Kamera stand, ist selbst bereits 94 und
beweist nicht nur komödiantisches Talent in Margolins herzerwärmender
Komödie. Sie vollführte auch alle Stunts selbst. Ihr zur Seite steht der
leider kurz nach Beendigung der Dreharbeiten verstorbene Richard
Roundtree, den wir noch als als Actionhelden „Shaft“ kennen. Nur eine
von vielen augenzwinkernden Seitenhieben auf Filme wie „Mission:
Impossible“. Soviel sei vorweggenommen: Eine rasantere Verfolgungsjagd
mit Elektromobilen erleben wir in diesem Kinojahr sicherlich nicht mehr.


Ein FILMtabs.de Artikel