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Lars Eidinger – Sein oder Nicht sein
Viel wurde bereits erzählt über die Ambivalenz des Schauspieler- und Schauspielerinnendaseins. In einem Moment im Rampenlicht auf der Bühne oder im Fokus der Kamera zu stehen und eine Figur zu verkörpern, im nächsten Moment als Privatmensch im Supermarkt zu stehen oder sich durch die Welt der sozialen Medien zu bewegen – immer wieder reiben sich diese Welten und jeder Fehltritt wird gierig von der Schmierpresse aufgesogen. Auch Lars Eidinger hat vor einigen Jahren Öffentlichkeit und Bühne verwechselt und sich mit einer Luxustasche im Design einer Aldi-Tüte vor dem Lager eines Obdachlosen ablichten lassen. Offensichtlich wollte er damit irgendein Statement setzen. Den meisten Pressevertretern war das egal: Die Aktion sorgte für einen Shitstorm und ein angeknackstes Ego des Schauspielers. Man kann von ihm halten, was man will – aber Eidinger ist nicht nur einer der schillerndsten Künstler Deutschlands mit Auftritten in Deichkind-Videos und exaltierten DJ-Sets, er ist auch einer der begnadetsten Schauspieler unserer Zeit. Schauspielerinnen wie Juliette Binoche oder Isabelle Huppert sind fasziniert von seiner Präsenz. Seine Interpretationen von Hamlet oder dem Jedermann werden gefeiert. Der Dokumentarfilmregisseur Reiner Holzemer zeigt Eidinger in Nahaufnahme. Auch wenn er Persönliches nahezu komplett ausklammert, ist sein Film eine intime Auseinandersetzung mit der Kunst des Schauspiels und das faszinierende Porträt eines Vollblutschauspielers.
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- Publiziert von:
- Lars Tuncay, 21.03.2023 / 10:46
- Rubrik:
- Kritiken LT
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