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What’s Love Got to Do with It?
Zum Erstaunen der Londoner Filmemacherin Zoe (Lily James) willigt ihr Jugendfreund Kazim (Shazad Latif), ein heimlich rauchender Onkologe, in eine von seinen Eltern arrangierte Ehe ein. Die Dokumentaristin hat zwar selbst keinerlei Rezept fürs Liebesglück, doch das traditionelle Ritual der islamischen Nachbarn kann es ja auch nicht sein. Wo bleibt denn da die Liebe? Da ihr letztes Projekt gerade abgelehnt wurde, verkauft sie ihren Produzenten und auch Kazim die Idee, diese arrangierte Hochzeit filmisch zu dokumentieren. Und begleitet ihren Freund sogar ins pakistanische Lahore.
Es sieht nicht schlecht aus, das unabhängige Leben Zoes auf ihrem Hausboot. Zwar drängelt die nervige Mutter Cath (Emma Thompson) und arrangiert zufällige Begegnungen mit ihren Paarungs-Kandidaten, doch die kluge, junge Frau sucht sich immer wieder den Falschen aus. Deshalb ist sie nicht ganz uninteressiert daran, wie andere ihr Glück finden wollen. Kazim war Nachbar in Kindertagen, so kennen sich die beiden gut. Auch wenn er einmal im Streit sagen wird, es läge ein ganzer Kontinent zwischen Hausnummer 46 und 47, den traditionell pakistanischen und den britischen Nachbarn. Doch was andere als anständig und im Einklang mit der Familien-Ehre ansehen, ist nicht der einzige Quell für Geheimnisse und Verletzungen bei diesem Familienfest mit anderen Schwierigkeiten.
Klar, dass eine völlig unbekannte Braut einige Ãœberraschungen zur Hochzeit mitbringt. So funktioniert auch „What’s Love Got to Do with It?“ gemäß den Genre-Gesetzen von schwierigen Hochzeitsfesten halbwegs unterhaltsam. Vielleicht sollte es eine flotte Hochzeitskomödie wie „Love is all you need“ (mit Pierce Brosnan und Trine Dyrholm) werden, aber der Verlauf hat nichts Flottes. Denn trotz sehr guter Besetzung mit Lily James („Mamma Mia! Here We Go Againâ€) und Shazad Latif („Star Trek: Discovery“, „Best Exotic Marigold Hotel“) kommt diese unromantische Beziehungstragödie nie in die Gänge. Die Kamera zaubert dichte Bilder und bringt die Figuren raffiniert zusammen, doch Drehbuch und Schnitt wissen lange nicht, wohin es gehen soll. Als Kritik an arrangierten Ehen, die oft grausame Schicksale bedeuten, bleibt „What’s Love Got to Do with It?“ durchgehend verständnisvoll für die andere Kultur und seltsam handzahm. Für eine Liebeskomödie zündet die Anziehung zwischen Zoe und Kazim viel zu spät. Da ist fast den ganzen Film über nichts, was die beiden selbst nicht merken könnten. Erst zehn Minuten vor dem Ende kommt ein Twist, der dann doch die Verbindungen ohne echte Liebe bloßstellt. Dazu enttäuscht Emma Thompson („Meine Stunden mit Leoâ€, „Cruellaâ€) mit einer wenig subtilen, albernen Mutterrolle.
Ein FILMtabs.de Artikel
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- Publiziert von:
- Günter H. Jekubzik, 21.02.2023 / 10:57
- Rubrik:
- Kritiken GHJ
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