« | Home | »

Mehr denn je

F/D/LUX/NOR 2022 R: Emily Atef, D: Gaspard Ulliel, Vicky Krieps, Bjorn Floberg, 123 Min.

Héléne stirbt. Eine seltene Lungenkrankheit hat sie geschwächt. Eine Heilung scheint aussichtslos. Ihre einzige Hoffnung ist eine Transplantation. Doch die ist hoch riskant. Die junge Frau verschanzt sich in ihrem Appartement. Auch ihr Freund Mathieu kommt nicht an sie heran. Auf der Suche nach einem Weg, mit der Situation umzugehen, entdeckt sie den Blog von »Mister«, der über seine Krankheit schreibt und Héléne berührt. Sie lässt ihren besorgten Freund zurück und reist nach Norwegen, um an einem entlegenen Fjord »Mister« zu treffen und zu sich selbst zu finden. In »Mehr denn je« schildert Regisseurin Emily Atef (»3 Tage in Quiberon«) einfühlsam das Innenleben einer Sterbenskranken. Es sei für Außenstehende nicht nachvollziehbar, was ein Sterbender fühlt, sagt Héléne zu Beginn und beendet damit alle Diskussionen ihrer Freunde, wie sie mit der Situation umzugehen hat. Das eindringliche Spiel von Vicky Krieps (»Corsage«) und die behutsame Regie von Atef geben uns dennoch einen Einblick. Der plötzliche Unfalltod von Hauptdarsteller Gaspard Ulliel (»Mathilde – Eine große Liebe«) verleiht dem ehrlichen und berührenden Film eine zusätzliche, tragische Melancholie. Die Premiere im Rahmen der Sektion »Un Certain Regard« bei den Filmfestspielen in Cannes hat er nicht mehr erleben können.


Ein FILMtabs.de Artikel