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Moonage Daydream

USA/Deutschland 2022, Regie: Brett Morgan, 140 Min.
David Bowie – Musiker, Maler, Schauspieler: Ein wandlungsfähiger Künstler ohnegleichen. Ob als Ziggy Stardust, Major Tom oder Thin White Duke: David Robert Jones beherrschte das Spiel mit den Rollen wie kein Anderer. Er überwand Geschlechter- und Stilgrenzen, war alles gleichzeitig und in einer Person, Identifikationsobjekt für eine ganze Generation. Die Wucht, mit der seine Musik und seine Performance Anfang der Siebziger in die britische Gesellschaft und von dort aus in aller Welt einschlug, war nachhaltig. Über fünf Jahrzehnte hinweg gelang es ihm, sich immer wieder neu zu erfinden. Auch sechs Jahre nach seinem Tod ist der Verlust dieser Stilikone schmerzhaft spürbar. Sein Leben, sein Wirken, sein Genie in einen Film zu fassen, erscheint da eigentlich unmöglich. Regisseur Brett Morgen, der sich in der Vergangenheit bereits mit ungewöhnlichen Dokumentarfilmen zum Nirvana-Sänger Kurt Cobain („Cobain: Montage of Heck“) und der britischen Verhaltensforscherin Jane Goodall („Jane“) auszeichnete, nähert sich Bowie durch seine Musik. Fünf Jahre lang wühlte er sich durch das immense Archiv an Bild- und Tonaufnahmen und schuf eine einzigartige 140-minütige Collage, ein Trip durch das Leben des Aufnahmekünstlers. Anhand der unterschiedlichen Phasen seiner Karriere entstand so eine absolut einzigartige Werkschau, ein Rausch aus „Sound and Vision“ – Klang und Bildern – der auf Augenhöhe mit Bowies Kunst ist. Zu Wort kommt dabei fast ausschließlich Bowie selbst, angereichert mit Zitaten von Brecht, Nietzsche und den Bildern von „Metropolis“ oder „Nosferatu“. So ist „Moonage Daydream“ – benannt nach einem Song auf dem 1972er Album „Ziggy Stardust and the Spiders From Mars“ – keine lückenlose Biographie oder umfassende Werkschau des Briten, sondern vielmehr ein gefühlvoller Versuch, seinen künstlerischen Ausdruck in Bilder fassen.


Ein FILMtabs.de Artikel