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Hive

Kosovo, Schweiz, Mazedonien, Albanien 2020, Regie: Blerta Basholli, mit Yllka Gashi, Çun Lajçi, Aurita Agushi, 84 Min., FSK: ab 12

Der Bienenstock (engl. »Hive«) ist alles, was Fahrije von ihrem Ehemann geblieben ist. Abgesehen von ihren Kindern und dem Schwiegervater, doch die machen allesamt eher Arbeit und kosten Geld, das sie nicht hat. Denn sie darf nicht arbeiten und ihr eigenes Auskommen verdienen. Das ist nicht gern gesehen in ihrem kleinen Dorf im Kosovo. Tut sie es doch, reden die Leute hinter ihrem Rücken, beschimpfen sie und werfen gar mit Steinen. Doch Fahrije will nicht mehr stillsitzen und sich wehrlos ihrem Schicksal ergeben. Sieben Jahre lang hat sie ausgeharrt, darauf gewartet, dass ihr Mann zurückkehrt. Doch nachdem er von den feindlichen Truppen verschleppt wurde, kehrte er nie zurück und die Identifizierung der Leichen in den immer neuen Massengräbern gestaltet sich schwierig. So ist es Fahrije und ihrer Familie unmöglich, Abschied zu nehmen und weiterzuleben. Als sie dennoch beschließt, den Führerschein zu machen und mit den Frauen im Dorf Ajvar herzustellen, setzt das einen Stein ins Rollen. Meist sieht man Fahrije mit verkniffenem Gesicht. Die Rolle der Anführerin gefällt ihr nicht, das ist ersichtlich. Sie baut eine Mauer um sich und nur hin und wieder scheint etwas Licht hindurch. Yllka Gashi spielt sie mit einer stoischen Stärke, beeindruckend und bereits bei vielen Festivals ausgezeichnet. Ebenso wie der kraftvolle Film von Blerta Basholli, der unter anderem den Regiepreis und den Jurypreis in Sundance erhielt.


Ein FILMtabs.de Artikel