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Alice Schwarzer

Deutschland, Österreich 2022, Regie: Sabine Derflinger, 135 Min., FSK: ab 12

Der Dokumentarfilm über die neuerdings aus neuen Gründen umstrittene Feministin und „Emma“-Herausgeberin Alice Schwarzer erzählt die Karriere Journalistin, Autorin und Verlegerin in Interviews und Archivmaterial von den 1970er-Jahren bis heute. Von der „Streberin“, wie sie sich selbst bezeichnet, die Polizeiberichte wie noch nie zuvor bearbeitete, bis zur fordernden Chefin, die allerdings auch meint, das nächste Heft kommt bestimmt und die „Emma“ sei keine Bibel. Nett ist, hinter all den öffentlichen Klischees immer noch die blitzenden Augen, den gewitzten Menschen zu sehen, den klugen Kopf mitzuerleben. Die Bedeutung von Alice Schwarzer ist trotz aktuell heftig diskutierter Positionen unter anderem zum Islamismus unbestritten. Historisch ist die Sammlung von Gegnern und Weggefährtinnen wie Peter Merseburger, Jenny Erpenbeck, Jasmin Tabatabai, Franziska Becker, Bettina Flitner, Henri Nannen, Rudolf Augstein, Margarete Mitscherlich, Simone de Beauvoir und Jean Paul Sartre faszinierend, der ganze Umfang ihres Wirkens beeindruckt. Kritisch ist diese Huldigung allerdings seltenst.


Ein FILMtabs.de Artikel