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Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss

USA 2022 (Minions: The Rise of Gru) Regie: Kyle Balda, Brad Ableson, Jonathan del Val 90 Min. FSK: ab 6

„Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss“ ist die fünfte Familien-Animation um die Idee des herzensguten Schurken Gru aus „Ich – Einfach unverbesserlich“ und nach „Minions“ die zweite, in dem seine Helferlein, die Minions, eine Hauptrolle spielen. Es ist das heutzutage unerlässliche Prequel, das erzählt, wie Gru und die Minions zu denen wurden, die wir kennen.

1976 ist der zwölfjährige Gru in der Schule schon gemein und raffiniert. Sein Wunsch, Super-Schurke zu werden, wird allerdings verlacht. Im Kino schaut er sich den „Weißen Hai“ an, muss jedoch vorher mit einer Stinkbombe im ausverkauften Saal Platz schaffen. Danach friert er mit seiner Schaumkanone die Schlange in der Eisdiele ein, um als Erster dran zu sein. Also ein problematisches Kind, das rührend immer seine Minions ins Bett lässt, wenn sie Albträume haben.

Der nächste Karriereschritt steht an, als Gru eine Einladung zum Vorsprechen bei seinen Lieblingsschurken, den „Fürchterlichen 6“, erhält. Versteckt in einem Plattenladen namens „Criminal records“, was im englischen Wortspiel auch Kriminalakte bedeutet, finden diese den nervös piepsenden Nachwuchs gar nicht amüsant. Doch während der nächste Kandidat mit seinem albernen Fluganzug für Aufregung sorgt, stiehlt der Kleine ein mächtiges Amulett, das die nur noch fünf Gangster zuvor ihrem Anführer Wilder Knöchelknacker („Wild Knuckles“) abgenommen haben. Nun beginnt ein wildes Suchen und Jagen mit einem Finale, in dem der Zauberschmuck die „Fürchterlichen 5“ in Monster der chinesischen Tierkreiszeichen verwandelt.

Der sympathisch verrückte Klamauk der Minions hat auch im fünften Film nichts von seinem Charme und seinem Reiz für Groß und Klein verloren. Wenn alle gelben Knautschis im (selbsterzeugten) Regen die großen Kulleraugen auf traurig schalten, um den Job als Helferlein des jungen Gru zu bekommen, funktionieren Witz und knallgelbe Animation Händchen in Händchen. Die Kungfu-Lehrstunde bei der Akupunktur-Meisterin Chow (die Stimme von Michelle Yeoh im Original!) für Kevin, Stuart und Bob gibt den Erwachsenen noch eine Parodie von „Karate Kid“ dazu. Spaßig sind auch die viele Cover bekannter Hits: „Bad Gru rising“ von Creedence Clearwater Revival, Linda Rondstadts „You’re no Good“ ist die Eintrittskarte zu „Criminal Records“ und Nancy Sinatras „Bang Bang (My Baby Shot Me Down)“ passt perfekt zu den vielen „Kill Bill“-Zitaten im China Town von Los Angeles. Selbst die albernste Parodie kommt mit den Minions noch richtig gut.

Erfahren und auf einer Humorlinie für die Erwachsenen-Scherze ist das Regie-Team aus Minions-Experte Kyle Balda („Ich – Einfach unverbesserlich“, „Minions“), Brad Ableson („Die Simpsons“) und Jonathan del Val („Pets“, „Pets 2“). Während Grus adoptierter menschlicher Nachwuchs noch keine Rolle spielen kann, wird die große Unverbesserlich-Familie um einen väterlichen Freund ausgebaut. Wilder Knöchelknacker, der gefeuerte Oberschurke, nimmt sich seinerseits des Nachwuchses Gru an. Die ganze wilde Action erfüllt dann nur das Familien-Mantra der Serie: Finde deinen Clan und lasse ihn niemals gehen.


Ein FILMtabs.de Artikel