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The Outfit

USA 2022 Regie: Graham Moore mit Mark Rylance, Zoey Deutch, Dylan O‘Brian 105 Min.

Für Leonard (Mark Rylance) läuft alles nach Maß: Der Schneider liebt die Ordnung. Im Chicago des Jahres 1956 ist er damit jedoch am falschen Ort, denn organisiert ist hier nur die Kriminalität. Gangs beherrschen die Stadt, die Familien irischer und französischer Immigranten führen einen blutigen Kampf um die Vorherrschaft. Derweil ist Leonards Laden, den er nur mit seiner jungen Assistentin Mable (Zoey Deutch) führt, ein Ort des Friedens inmitten des Sturms. Doch die Brandung schlägt auch an seine Tür und ihm bleibt keine Wahl, als die Gangster sich ausgerechnet sein Atelier für ihren täglichen Briefwechsel mit einer mysteriösen Verbrecherorganisation namens „The Outfit“ ausgucken. So gehen zwielichtige Gestalten bei ihm ein und aus und der Schneider pflegt die britische Verschwiegenheit. Bis die Rivalität in einer Nacht eskaliert und Leonard gezwungen ist, sich für eine Seite zu entscheiden.

Mark Rylance verkörpert den feinen Engländer mit Ruhe und Verschlossenheit. Sein nuanciertes Schauspiel steht im Zentrum des doppelbödigen Kammerspiels, das im Laufe seiner knapp zwei Stunden mit einigen Twists aufwarten kann, im Showdown aber vielleicht etwas über die Stränge schlägt. Drehbuchautor Graham Moore („The Imitation Game“) nutzt den abgesteckten Raum seines Regiedebüts zu seinem Vorteil und verdichtet die Spannung. Dabei wird allerdings mitunter deutlich, dass „The Outfit“ in einer Londoner Studiokulisse entstand. Auf Außenaufnahmen verzichtet die Inszenierung komplett, was vermutlich auch mit den besonderen Drehbedingungen unter Corona zu erklären ist. Oscar-Preisträger Mark Rylance, der sein Schneiderhandwerk für den Film bei den aus „Kingsman“ bekannten „Huntsman Tailors“ in der Londoner Savile Row lernte, gelingt es aber stets, den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen.


Ein FILMtabs.de Artikel