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Immenhof 2 – Das große Versprechen

Deutschland 2021, Regie: Sharon von Wietersheim, mit Leia Holtwick, Caro Cult, Moritz Bäckerling, Max Befort, 102 Min., FSK: ab 0

„Ich frag mich in letzter Zeit, ob Pferde überhaupt dazu gemacht sind, Menschen auf ihrem Rücken durch die Gegend zu tragen.“ Solch ein Satz inmitten schönster Pferde-Ästhetik und simpelster Reiterhof-Romantik ist schon sensationell, wenn nicht gar verstörend. Die zweite Neuverfilmung des Immenhof-Stoffes aus den 50er Jahren präsentiert sich mit der mäßig spannenden Handlung um ein vergiftetes Rennpferd eher niedlich für kleine Mädchen. Teenager werden Pickel von dieser heilen und klinischen Gute Laune-Welt bekommen. Da sind Nachmittags-Soaps in Dialog und Drama vergleichsweise wahre Höllenschlunde. Während Reiterhof-Mädchen versuchen, geschundene Rennpferde vor der Tierquälerei durch Gestütsbesitzer zu retten, zeigen die Darsteller eher Schön- als Schauspiel-Qualitäten. Hölzerne Texte sind immer überdeutlich. Immer wieder gibt es den Schnitt auf die Gesichter der Pferde die dank Kuleschow-Effekt anscheinend kommentierend lachen oder traurig dreinschauen. Ganz kurios wird es, wenn der Film auf dem Höhepunkt suizidale Rennpferde an Kreidefelsen nach Caspar David Friedrich zeigt. Aber die Pferde sind wirklich schön fotografiert.


Ein FILMtabs.de Artikel