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The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt

USA 2022, Regie: Aaron Nee, mit Sandra Bullock, Channing Tatum, Daniel Radcliffe, 112 Min., FSK: ab 12

Lara Kraftlos und Indiana Jokes – so könnten die von Sandra Bullock und Channing Tatum gespielten Witzfiguren auch heißen, die wider Willen auf den ausgetretenen Pfaden des archäologischen Abenteuerfilms eine romantische Komödie finden wollen.

Die erfolgreiche Trivialautorin Loretta Sage (Sandra Bullock) steht vor einer großen Expedition: Für ihren neuen Abenteuerroman muss die zurückgezogen Lebende auf Lesereise. Dabei völlig lächerlich aufgemacht vor eher unterbemittelten Fans mit dem noch blöderen Covermodel Alan (Channing Tatum) auftreten. Die unangenehme Peinlichkeit wird zur Abenteuerfilm-Parodie, als der durchgeknallte Milliardär Fairfax (Daniel Radcliffe) Loretta entführt und sie sich ruckzuck im engen lila Glitzerkleid mitten im Dschungel einer abgelegenen exotischen Vulkaninsel wiederfindet.

Berühmt für ihre archäologischen Reiseromane aber trotzdem unwillig, auch nur vor die Haustür zu gehen! Die gescheiterte Existenz Loretta stolpert fortan dämlich durch eine Indiana Jones-Handlung. Zur Rettung kommt selbstverständlich der einfältige Alan – als Ballast für den echten, von Brad Pitt gespielten Dschungel-Helden Jack Trainer. Da es diesen herrlich gemein nach wenigen Minuten hinrafft, müssen wir den Rest des Filmchens mit Alans Unzulänglichkeit überleben. Und mit der Unfähigkeit der Witze, zu zünden.

Klamottig gibt es eine idiotische Flucht im Kleinstwagen, bei der alles schiefläuft. Dazu dauernde Streitereien, bei denen nur eine Seite – Loretta – geistreich ist. Riesige Blutegel auf Alans nackten Körper machen doch klar, wer Tarzan und wer Jane ist. „The Lost City“ ist ein Trauerspiel, wenn man sich an Klassiker des Genres wie Robert Zemeckis’ „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“ oder Steven Spielbergs „Jäger des verlorenen Schatzes“ erinnert.

Es ist immer wieder irritierend, wie sich eine hochintelligente Schauspielerin und Produzentin vom Kaliber Sandra Bullocks („Bird Box“, „Ocean’s 8“) für solch dämlichen Rollen hergibt. Ähnlich bizarr wie das Kleid Lorettas wirkt ihr ausdrucks-reduziertes Gesicht. Während sich „Magic Mike“ Channing Tatum routiniert auf ironische Rollen versteht, lässt nur „Harry Potter“ Daniel Radcliffe mit seinem Fiesling kurz schmunzeln.


Ein FILMtabs.de Artikel