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Der Waldmacher

Deutschland 2021, Regie: Volker Schlöndorff, 93 Min., FSK: ohne Altersbeschränkung

In seinem ersten, eher engagierten als ambitionierten Dokumentarfilm porträtiert Volker Schlöndorff den australischen Agrarwissenschaftler Anthony Rinaudo, der seit Jahrzehnten gemeinsam mit afrikanischen Bauern versucht, den Sahel im Niger aufzuforsten. Tony Rinaudo wurde 2018 für sein Engagement mit dem Alternativen Nobelpreis geehrt. Er förderte die Idee der Landwirtschaft unter Bäumen im Gegensatz zum verheerenden Plan der Kolonisatoren, große Teile des Kontinents für ihre Pflanzen zu roden. Eine nette Animation verdeutlicht seine Vision, ein riesiges unterirdisches Wurzelnetzwerk wieder zu einem Wald wachsen zu lassen.

Schlöndorff selbst reist mit Rinaudo zu den Projekten. Im Gegensatz zu Wim Wenders’ Porträt „Das Salz der Erde“, über den im Film erwähnten Fotografen Sebastião Salgado, erzählt er mit konventionelleren Mitteln und weniger kunstvoll. Das Glücksgefühl bei erfolgreicher Wiederaufforstung ist in beiden Filmen gleich groß. Dabei gibt es auch eine Abrechnung mit dem anscheinend gescheiterten Projekt des „Grünen Gürtels“ zur Eindämmung der Sahara. Interessanter als die recht agrar-technischen Äußerungen von Rinaudo sind die teilweise von anderen Dokumentaristen übernommenen Schicksale der Menschen.


Ein FILMtabs.de Artikel