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Station Eleven / Starzplay ab 30.1.

USA 2021 Regie: Hiro Murai, Jeremy Podeswa, Helen Shaver, Lucy Tcherniak, mit Mackenzie Davis, Joe Pingue, Himesh Patel, 10 Folgen von 42-60 Min.

Die Welt nach der Pandemie – ein großes Thema und Hoffen unserer Zeit. In der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Emily St. John Mandel aus dem Jahr 2014 sieht die Welt gar nicht so schlecht aus, nachdem ein Großteil der Menschheit innerhalb von wenigen Tagen an einem Sars-Virus gestorben ist. Den großen Filmstar Arthur Leander (Gael García Bernal) erwischt es während einer Hamlet-Aufführung auf der Bühne. Als Statistin dabei ist das Mädchen Kirsten. In den nächsten Tagen (über-) erlebt die schnell Verwaiste das Sterben in Chicago, inklusive eines spektakulären Flugzeugabsturzes vor dem Hochhaus, in dem sie sich vor den Viren verbarrikadiert. Zwanzig Jahre später reist Kirsten (Mackenzie Davis) mit der Shakespeare-Wandertruppe „Travelling Symphony“ als Familie durch die Reste von Menschheit und Kultur. Sie spielt jetzt Hamlet und ist Anführerin. Der Retter von damals gibt den Geist von Hamlets Vater.

Kirstens eindrucksvolle Schicksal ist nur ein Strang der in mehreren Zeitebenen erzählten Geschichten von „Station Eleven“. Zentral dabei Miranda Carroll (Danielle Deadwyler), die unglückliche Geliebte von Leander und Zeichnerin des prophetischen Comics „Station Eleven“, nach dem die grandios packende zehnteilige Serie benannt ist. Miranda organisiert etwas autistisch internationale Speditionen und verpasst wegen der Arbeit die letzten Minuten mit der Liebe ihres Lebens. Ein rettendes Schiff verpasst sie wiederum durch die Nachricht von Alexanders Tod.

Die Verbindungen und die Wege der Wandertruppe bleiben auch nach drei Folgen geheimnisvoll spannend. Die tödliche Pandemie, von der man eigentlich nichts hören will, wird im Vorher/Nachher und unter Auslassung der üblichen Katastrophen-Bilder sanft umspielt. Was alles an Dramatischem passiert ist, zeigt sich erst später in den verschachtelten Rückblenden. Die Zukunft bringt ohne Verbrennungsmotoren und Smartphones eine meist idyllische Ruhe. Kirsten jedoch bleibt erstaunlich wachsam und gefährlich misstrauisch.

„Station Eleven“ begeistert als Dystopie und Liebesfilm einer anderen Art. Die Ausstatter leisteten eindrucksvolle Arbeit an der Zukunft, ohne sich nach vorne spielen zu wollen. Mackenzie Davis („Irresistible – Unwiderstehlich“, „Terminator: Dark Fate“, „Halt and Catch Fire“) gibt eine enorm starke und geheimnisvolle Kirsten als Zentrum des mitreißenden Geschehens.


Ein FILMtabs.de Artikel