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Eine Nacht in Helsinki

Finnland 2020 (Yö Armahtaa / Gracious Night) Regie: Mika Kaurismäki, mit Timo Torikka, Kari Heiskanen, Pertti Sveholm, 90 Min., FSK: ohne Angabe

Es ist der 1. Mai in Helsinki, also Feiertag. Aber wegen Corona-Lockdown nichts los, kennt man ja. Trotzdem finden sich in der eigentlich geschlossenen Kneipe des frustrierten Wirts Heikki zwei Männer ein. Der schwer erschütterte Arzt Risto kommt von seiner Schicht und will noch nicht nach Hause. Ein Sozialbeamter ist auf anderer Flucht: Als er sich dem gewalttätigen Ex seiner Freundin in den Weg stellen wollte, bekam er zuerst Prügel, aber ließ den stärkeren Gegner so stürzen, dass der nun tot ist.

Ausgerechnet Mika, der „kleinere“ Kaurismäki, der gerne Roadmovies in aller Welt dreht („Helsinki Napoli All Night Long“), muss wegen Corona ein Kammerspiel inszenieren. Aus Dubai wurde Helsinki, die Bar gehört den Brüdern Aki und Mika. Sie heißt – man sieht es kurz – tatsächlich „Corona“. An sich eine traurige Sache, dieser Film macht es nicht fröhlicher. Nach langem Anlauf ergeben sich Finger- oder besser: Mundübungen für erfahrende Darsteller. Das Lamento des Wirtes, der um seine Bar bangt. Eine philosophische Diskussion über Selbstverteidigung oder Selbstjustiz, Rächer oder Retter. Sowie ein emotionales und klärendes Beziehungsgespräch. Fertig ist der wenig interessante Film.


Ein FILMtabs.de Artikel