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Wanda, mein Wunder

Schweiz 2020, Regie: Bettina Oberli, mit Agnieszka Grochowska, André Jung, Birgit Minichmayr, Jacob Matschenz, 112 Min., FSK: ab 0

Die polnische Pflegerin Wanda (Agnieszka Grochowska) kümmert sich nicht nur um den reichen Schweizer Senior Josef (André Jung) in dessen Villa am See. Auf freundlich dringliche Weisung der Hausherrin Elsa (Marthe Keller) soll sie auch noch für viel zu wenig Geld die verschwundene portugiesische Putzfrau ersetzen. Dass Wanda ebenfalls für Josef die Prostituierte gibt, weiß niemand. Bis Martha zum nächsten Pflegeeinsatz mit dem Bus aus Polen schwanger ankommt. Der zweite Akt der Gesellschafts-Satire in Form harmloser Fernsehunterhaltung verläuft dementsprechend aufgeregt. Im familiären Chaos spielen ebenso der als Firmenerbe unreife Sohn Gregi (Jacob Matschenz) sowie seine kinderlose Schwester Sophie (Birgit Minichmayr klasse zickig) ihre Rolle, die mit dem eiskalten Anwalt Manfred (Anatole Taubman) liiert ist.

Die Arrangements um ein gekauftes Kind sind eigentlich zynischer, als die erfahrene Filmemacherin Bettina Oberli („Die Herbstzeitlosen“, „Tannöd“) sie präsentiert. Die emotionale Hammerhärte der koreanischen „Leihmutter“ von Im Kwon-taek erreicht diese oberflächliche Thematisierung nie.


Ein FILMtabs.de Artikel