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Schwanengesang (2021) / Apple TV+

USA 2021 (Swan Song) Regie: Benjamin Cleary, Mahershala Ali, Glenn Close, Naomie Harris, 116 Min.

Wie in der „Solos“-Episode mit Anthony Mackie (auf Amazon) dreht sich auch im Spielfilm „Schwanengesang“ alles um einen Todkranken, der einen Klon „anlernt“, damit dieser bei unwissender Frau und Kind seinen Platz einnimmt. Der Zeichner Cameron (Mahershala Ali) wird von Anfällen gequält und schon der nächste könnte tödlich sein. Deshalb „bucht“ der Ehemann und Vater bei der Chefin des „Kopier-Ladens“ Dr. Scott (Glenn Close) eine gesunde genetische Kopie seiner selbst. Nach viel Zweifeln und ethischer Diskussion am Küchentisch folgt ein tagelanger Erinnerungs-Abgleich mit emotionaler Achterbahn. Vor allem der romantische und witzige Moment der ersten Begegnung mit seiner zukünftigen Frau Poppy (Naomie Harris) macht Cameron den Abschied schwer.

Trotz Eifersucht gegenüber dem Double ist „Schwanengesang“ nur kurz dramatisch. Die Situation eines doppelten Schwarzenegger aus „The 6th Day“ ergibt hier einen friedlichen Abschied. Die Originale bleiben danach einsam zum Sterben zurück auf dem Wellness-Gelände des Unternehmens. Glenn Close spielt souverän die ruhige Übermutter neuer Kunstmenschen. Mahershala Ali („Moonlight“, „The Green Book“) zeigt in Doppelrolle viele Gesichter.

Mit Holz und warmen Farben – statt Stahl und Glas – zeigt „Schwanengesang“ eine in Ausstattung und Technik reizvolle Zukunft. In der die Idee eines Ersatzkörpers monothematisch bedacht und in Momenten der Eifersucht auf sich selbst dramatisiert wird. Letztlich verläuft der Abschied von den nichtsahnenden Liebsten etwas tröstlicher, doch immer noch schmerzlich.


Ein FILMtabs.de Artikel