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First Cow

USA 2020, Regie: Kelly Reichardt mit John Magaro, Orion Lee, Toby Jones, 122 min

Es gefällt Kelly Reichardt wahrlich nicht, irgendwelche Erwartungen zu erfüllen. Wer auf »First Cow« beim Kramen in der Westernschublade stößt, bekommt sicherlich nicht das, wonach er sucht – mit Sicherheit aber wesentlich mehr. Das deutet sich schon beim Prolog an, beginnt ihr Film doch in der Gegenwart, wo eine Frau beim Spaziergang mit ihrem Hund auf die Gerippe zweier Menschen stößt. Die Erzählung geht zurück in die Zeit der Pioniere, die das Land erschlossen und an vereinzelten Orten Handel trieben, aus denen einmal Städte entstehen sollten. Doch noch ist das Ziel von Cookie und King Lu im Staate Oregon nur eine Ansammlung von Matsch und Hütten. Die beiden Einzelgänger freunden sich an und träumen davon, ihr eigenes Geschäft aufzumachen. Mit Cookies Backkünsten und King Lus Geschäftssinn und der Ankunft der ersten Kuh in Oregon bauen sie sich schon bald ein florierendes Geschäft auf, das auch die Aufmerksamkeit des Chief Factor erregt, den der Geschmack der Backwaren an das heimische Königreich erinnert. Das Problem ist nur, dass die Kuh eigentlich ihm gehört und er nichts davon ahnt, dass Cookie und King Lu nachts auf seine Weide schleichen. Mit dem klassischen Western hat »First Cow« wahrlich nur das Setting gemein. Reichardts Film erzählt die Geschichte von einer Freundschaft zwischen zwei Männern, die in die falsche Zeit hinein geboren wurden, ruhig, einfühlsam und stets überraschend.


Ein FILMtabs.de Artikel