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Breaking News in Yuba County

GB/USA 2021 Regie: Tate Taylor mit Mila Kunis, Allison Janney, Juliette Lewis 96 Min.

Sue Buttons‘ (Allison Janney) Leben ist eigentlich nicht sonderlich aufregend. Sie lebt in einer amerikanischen Kleinstadt, arbeitet in einem Call Center und aus der Ehe mit Karl (Matthew Modine) ist längst die Luft raus. Da wundert es eigentlich nicht, dass sie ihn beim Fremdgehen erwischt. Überraschender ist da schon, dass er den Seitensprung nicht überlebt: Karl erleidet einen Herzinfarkt und statt einen Krankenwagen zu rufen, verscharrt Sue den Leichnam kurzerhand auf dem Spielplatz um die Ecke. Um seinen Tod zu verheimlichen lässt sie sich spontan eine Entführungsgeschichte einfallen, auf die die lokalen Medien – allen voran ihre Schwester Nancy (Mila Kunis) – dankbar einsteigen. Karl hatte allerdings hohe Schulden bei dem Gangsterduo Mina und Ray (Awkwafina und Clifton Collins Jr.). Als die von der angeblichen Entführung hören, bleibt es selbstverständlich nicht bei einer Leiche.
„Breaking News in Yuba County“ ist ein Fiasko. Regisseur Tate Taylor („The Help“) und Drehbuchautorin Amanda Idoko spinnen zahlreiche Handlungsfäden und verheddern sich am Ende gründlich. Was die Coolness von Tarantino und die Cleverness der Coen-Brüder vereinen sollte, artet in unmotivierte Gewalt und Gags die nicht zünden wollen aus. Trotzdem ist es irgendwie unterhaltsam, dem Treiben zuzusehen. Das liegt nicht zuletzt am gut aufgelegten Darstellerensemble und Allison Janney als einfaches Landei, das den plötzlichen Ruhm sichtlich genießt und sich immer tiefer in einem Labyrinth aus Widersprüchen verrennt. Das Drehbuch tut es ihr gleich: Wenn eine Idee nicht funktioniert, kommt eben die nächste um die Ecke. Die Anzahl der Figuren ist unüberschaubar, herrlich überzeichnet und am Ende steht keine von ihnen wirklich gut da. Für das Prädikat einer gelungenen Mediensatire reicht das freilich nicht.


Ein FILMtabs.de Artikel