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Lupin 2 / Netflix ****

Schon vor dem enormen Erfolg der Arsene Lupin-Modernisierungen mit Omar Sy stand eine Fortsetzung fest. Nach dem Cliffhanger an den berühmten Klippen von Étretat geht es in den neuen Folgen hochspannend weiter. Der Meister-Dieb Assane Diop (Sy) ist in der Defensive, als sein Sohn entführt wird. Die erste pure Spannungsfolge lässt jedoch die typischen Tricks des Lupin-Fans Assane vermissen. Ohne große Überraschungen, die gerade die Würze der ersten Staffel darstellten, verfolgen Assane und sein größter Fan aus Polizeikreisen den Entführer. Danach setzt der gekränkte Dieb seinen Rachefeldzug gegen den gnadenlosen Milliardär Hubert Pelligrini (Hervé Pierre) fort, der Schuld am Tod von Assanes Vater trägt. Alles gipfelt im großen Heist-Finale. Nach dem „Collier der Königin“ geht es nun darum, das Geld eines Spendenbetrugs während eines Gala-Konzerts abzuschöpfen. Die Freundschaft mit Benjamin (Antoine Gouy), Assanes Spießgeselle seit Schulzeiten, spielt eine größere Rolle.

Omar Sy brilliert erneut als raffinierter Dieb in vielen Verkleidungen. Der Kampf gegen Unrecht und Rassismus hat vor allem das Ziel, die Unschuld von Assanes Vater zu beweisen. So läuft auch zu Vertiefung des Charakters der Titelfigur durchgehend die Rückblende in seine Pubertät. Erste Betrügereien aus Liebe, weitere Erniedrigungen wegen seiner Hautfarbe. Ein großer Plan und der Clou lassen sich erahnen, es wird aber alles erst in der letzten Folge aufgelöst. In der Tradition von BBCs „Sherlock“ sind die beiden Staffeln von „Lupin“ kleine, in sich abgeschlossene Miniserien. Nicht mehr sensationell wie die erste Staffel, kann der zweite große Beutezug der Lupin-Erneuerer mit Unterhaltung auf hohem Niveau überzeugen.

„Lupin 2“, Staffel 2 (Fr 2021), Regie: Ludovic Bernard (Episoden 6, 7), Hugo Gélin (8-10), mit Omar Sy, Hervé Pierre, Nicole Garcia, Clotilde Hesme, fünf Folgen à 50 Min., Altersempfehlung ab 14


Ein FILMtabs.de Artikel