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Fatman / VOD

Fast so alt wie die Weihnachtsgeschichte ist die Geschichte der Anti-Weihnachts-Actionfilme: Die Klassiker reichen von Kinderkram wie „Kevin – Allein zu Haus“ bis zu Bösem wie „Bad Santa“ mit Billy Bob Thornton. Die Rolle des rauen Weihnachtsmannes übernimmt diesmal der ausgewiesene „Dirty Old Man“ Mel Gibson. Sein Chris Cringle verzweifelt an der amoralischen Menschheit. Er liefert aber immer, finanziert von der Regierung, mit Hilfe einer Armee von Elfen pünktlich Geschenke aus. Dieses Jahr muss er nicht nur mit Budget-Kürzungen kämpfen. Ein verzogenes reiches Gör hetzt ihm einen Killer auf den Hals, weil es vom Geschenk enttäuscht war.

„Fatman“ ist ein Spaß in der Charakterisierung des deprimierten und übermäßig gerechten Weihnachtsmannes sowie des merkwürdigen Killers mit tiefsitzendem Santa-Hass und Hamsterliebe. Dass in modernen Zeiten die Elfen zwischendurch Waffentechnik produzieren, dass die kleinen Leute mit Kohlenhydrat-Diät (Kekse und Kuchen) sowie 60 Minuten Schlaf am Tag die Muskelmänner beeindrucken, gehört zur netten Verzierung der Action-Geschichte. Die zehn Minuten Geballer von „Mad Chris-Max“ könnte man sich schenken. Tatsächlich ist „Fatman“ bis auf ein paar originelle Einfälle ziemlich banaler Actionkram mit Lametta und Tannenzweigen. Doch Mel Gibson und seine Weihnachts-Frau Marianne Jean-Baptiste reißen die Sache mit ihren nett gezeichneten Figuren raus. (ghj)

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„Fatman“ (Großbritannien, Kanada, USA 2020), Regie: Eshom Nelms, mit Mel Gibson, Walton Goggins, Marianne Jean-Baptiste, 100 Min., FSK: ab 16


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