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The Good Lord Bird / Sky

Ethan Hawke reitet als amerikanischer Michael Kohlhaas gegen die Sklaverei! Die deftige Mini-Serie „The Good Lord Bird“ nach dem gleichnamigen Roman von James McBride spielt im Kampf zwischen überzeugten Sklavenhaltern und bibeltreuen Abolitionisten 1858 vor dem Bürgerkrieg.

Der ebenso wahnsinnige wie berüchtigte Prediger John Brown (Ethan Hawke) rettet bei einer Schießerei den schwarzen Jungen Onion (Joshua Caleb Johnson) vor einem grausamen Sklavenhalter. In seinem wirren Zustand meint Brown, Onion sei ein Mädchen, und nimmt es in seine kleine diverse Kampftruppe auf. Trotz bester Beziehungen zu führenden Köpfen der Sklavenbefreiung „Underground Railroad“ geht der alttestamentarisch rächende Anführer auf eigene Faust blutig gegen Sklavenhalter vor.

Irgendwer wird sich sicher beschweren, dass hier ein Weißer Schwarze befreit. Aber fast durchgehend kommentiert Begleiter und Erzähler Onion die Solo-Show des wahnsinnigen Priesters selbstbewusst und spöttisch. Er schaut genau auf die Diener bei den Versammlungen der weißen Befreier – sie sind weiterhin schwarz!

Auch wenn Onion in der zweiten Folge als Mädchen in einem Bordell putzt und die im Käfig gehaltenen Sklaven ein erschreckendes Bild weißer Unmenschlichkeit liefern, ist „The Good Lord Bird“ weit davon entfernt, „12 Years a Slave“ zu sein. Mit dem Wahnsinns-Trip des überspannten Priesters und im poppigen Comic-Stil erinnert die Serie eher an Tarantinos „Django Unchained“. Ein manchmal brutaler Spaß mit bitteren Geschichts-Lektionen, immer packend erzählt und inszeniert, mit einem großartigen Ethan Hawke („Before Sunrise“, „Juliet, Naked“) in der Rolle des allzu gerechten Wüterichs und als Produzent.

„The Good Lord Bird“ (USA 2020), Regie: Kevin Hooks, Haifaa Al-Mansour, Albert Hughes u.a., mit Ethan Hawke, Joshua Caleb Johnson, Beau Knapp, Steve Zahn, 7 Episoden, je ca. 60 Min., FSK: ab 16


Ein FILMtabs.de Artikel