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Und jetzt: Die Muppets / Disney+

Die Muppets sind wieder da und das ist leider kein Grund, kleine Frosch-Ärmchen jubelnd in die Luft zu schmeißen. Während die die ursprüngliche Muppets-Show das alte Format der Varieté-Theater auf (und hinter) großer Bühne feierte, gibt es jetzt eine „improvisierte Streaming-Show“ auf kleinem Schirm. Miss Piggy gibt in ihren Blog-Filmchen „Lifesty“ (sic!) als Influencerin jedem eins auf die Nase, der sie nicht als schönstes Schwein der Welt anhimmelt. Als weitere harmlose Parodie auf Medienformate muss der schwedische Koch („smörrebröd röm töm töm“) in einem Koch-Duell echte Gäste und Rezepte verdauen. Erstere sind bei uns (bis auf den Taco füllenden Dany Trejo) weitgehend unbekannt, also uninteressant. Kermit verrät in einem weiteren lahmen Gag sein geheimes Hobby als Fotobomber. Dr. Bunsenbrenner und sein Assistent Beaker veranstalten wissenschaftliche Tests im Muppet-Labor. Als erster muss allerdings nicht Beaker leiden, sondern ein digitaler Sprach-Assistent in Form von Amazons Echo.

Eine kleine Auswahl der bekannten Muppet-Figuren und -Spleens soll bei „Und jetzt: Die Muppets“ also mit „Witz komm raus“-Zwang die heutige digitale Welt gebeamt werden. Ganz banal sieht das „Show-Format“ so aus, dass Scooter kleine Clips auf den Bildschirm schiebt. Darin ist Pepe die Riesengarnele der unkontrollierbare Moderator einer chaotischen Spielshow. Das hat weder Witz noch Charme. Es nervt öfter, als dass es Spaß macht. Ausgerechnet wenn Kermit, der degradierte Showmaster von früher, wieder die Gäste vor seinem wilden Team schützen muss, erinnert das schmerzlich an in jeder Hinsicht bessere Original-Muppets.


Ein FILMtabs.de Artikel