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Body of Truth

BRD, Schweiz 2019 Regie: Evelyn Schels, mit Marina Abramović, Shirin Neshat, Sigalit Landau und Katharina Sieverding 96 Min. FSK ab 12

„Body of Truth“, der Titel des Films, entstammt einem Zitat von Marina Abramovic und die radikale serbische Performance-Künstlerin ist auch das Zugpferd dieser Dokumentation über vier internationale Künstlerinnen. Neben Abramovic werden Sigalit Landau, Shirin Neshat und Katharina Sieverding kurz vorgestellt. Tatsächlich ist dies ein Problem von „Body of Truth“: Mit jeweils nur zwanzig Minuten für ziemlich unterschiedliche Konzepte und Lebenswege kann der Film nicht in die Tiefe gehen. Zu jeder gibt es die Geschichte des Landes und der Region, der Epoche. Marina Abramovic ist wegen ihrem extremen körperlichen Einsatz bis zur Selbstverletzung bekannt. Die israelische Video- und Installationskünstlerin Sigalit Landau greift den Kriegsalltag im Nahost-Konflikt auf und verletzt ihren Körper mit Stacheldraht. Shirin Neshat, Exil-Iranerin und international renommierte Foto- und Video-Künstlerin sowie Regisseurin („Women Without Men“ 2009, „Auf der Suche nach Oum Kulthum“ 2017), betrachtet den weiblichen Körper als Schlachtfeld politischer Ideologien und die deutsche Foto-Künstlerin Katharina Sieverding beschäftigt sich mit faschistischen Strukturen von der Nazizeit bis heute. In den Ateliers dann Interviews zu den künstlerischen Konzepten und damit das nächste Problem. Die Reduzierung dieser sicherlich interessanten Künstlerinnen auf Körperlichkeit in ihrer Arbeit steckt ideologisch irgendwo im Feminismus der Siebziger Jahre fest. Diese übergestülpte Gemeinsamkeit wird im Film von Evelyn Schels („Georg Baselitz“) selbst nur oberflächlich überdacht.


Ein FILMtabs.de Artikel