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Die Rüden
BRD 2018 Regie: Connie Walther, mit Nadin Matthews, Ibrahim Al-Khalil, Konstantin Philippe Benedikt, Ali Khalil, Marcel Andrée 110 Min. FSK ab 12
Eine abgelegene Strafanstalt. Vier Straftäter. Drei Hunde. Die Männer: gewalttätige Kriminelle, weggesperrt von der Gesellschaft. Die Hunde: sozialgestörte, bißwütige Tiere, die eingeschläfert werden sollen. Gemeinsam mit Regisseurin Connie Walther („Wie Feuer und Flamme“) hat die Tiertrainerin Nadin Matthews diese Versuchsanordnung geschaffen – und zwar in zweierlei Hinsicht: Für den Film und in der Realität. „Die Rüden“ ist ein Spielfilm und doch werden die Insassen von echten Inhaftierten gespielt. Matthews übernimmt die Rolle der Lu Feuerbach, die Hund und Mensch einander näher bringt. Überwacht werden sie von zwei Aufsehern. Sie blicken von oben herab auf die betongraue Arena, die unsicher agierenden Häftlinge und die angsteinflößenden Tiere, die Birgit Gudjonsdottir in kunstvollen Zeitlupenaufnahmen einfängt. Nicht nur sie sind fasziniert von der Annäherung, von dem, was der Umgang mit den Hunden in den Männern bewirkt. Aus der Maßnahme, an denen sie anfänglich nur teilnehmen, um ihre Haftstrafe zu verkürzen, wird ein echter Ausweg aus der Gewaltspirale. Die Parallelen zwischen Mensch und Hund sind offensichtlich, wirken aber nie aufgesetzt. „Am Ende sind wir doch alle nur Hunde.“
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- Publiziert von:
- Lars Tuncay, 19.08.2020 / 7:18
- Rubrik:
- Kritiken LT
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