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Freud / Netflix

Freud als „Sherlock“ in Wien – Regisseur und Serienverantwortlicher Marvin Kren („Tatort“) zeigt nach „4 Blocks“ den noch unterschätzten Nervenarzt „Siggi“ Freud (Robert Finster) 1886 inmitten krimineller und politischer Machenschaften. Der Begründer der Psychoanalyse erinnert im Wien der Jahrhundertwende nicht nur wegen seiner Kokain-Abhängigkeit an „Sherlock“, die BBC-Serie. Auch der düstere Look und die grausamen Taten machen aus der achtteiligen Serie ein „Jack the Ripper“ in Wien. So ist „Freud“ mit seiner Mischung aus historischem Sozialbild, fantastischer Biografie und Unheimlichen eher ein Ableger von „Berlin Babylon“ als von „4 Blocks“. Freud verkehrt in Salons mit anderen Außenseitern wie dem Schriftsteller Arthur Schnitzler, ist umgeben von Menschen mit unterdrücktem Unbewußten. Der „jüdische Scharlatan“ entdeckt zufällig Dank eines schönen Mediums seine Fähigkeiten und landet mitten in einer grausamen Verbrechens-Serie. Wie seine Zeit steckt auch die Serie „Freud“ zwischen erzählter Moderne und erzählerischer Tradition. (ghj)


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