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The Kindness of Strangers

The Kindness of Strangers

Dänemark, Kanada, Schweden, Frankreich, BRD, Großbritannien, USA 2019 Regie: Lone Scherfig, mit Zoe Kazan, Andrea Riseborough, Tahar Rahim, Caleb Landry Jones, Jay Baruchel, Bill Nighy 115 Min. FSK ab 12

„The Kindness of Strangers“, der zehnte Spielfilm von Lone Scherfig, ist ein Aufruf zu mehr Aufmerksamkeit gegenüber Mitmenschen: Rund um ein ungewöhnliches russisches Restaurant in New York mit dem wunderbar augenzwinkernden Namen „Winterpalast“ kreuzen sich die Wege von einer Handvoll Menschen etwas zu oft. Clara (Zoe Kazan) versteckt sich ohne Geld, Kreditkarte oder Freunde mit ihren zwei Söhnen vor dem gewalttätigen Ehemann in der frostigen Stadt. Irgendwann wird das Auto abgeschleppt und die drei leben endgültig auf der Straße. Gebannt folgt man Claras verzweifelten Versuchen, die Kinder warm zu halten und ihnen Essen zu klauen. Viele gute Menschen und ein wirklich gefährlicher ergeben diesmal bei Lone Sherfig („Italienisch für Anfänger“) ein kleines Glück und dank sympathisch kantiger Figuren die Besonderheit eines komischen Dramas. Selbst die Selbsthilfe-Gruppe eines Ex-Häftlings, der auf Vergebung hofft, geriet ungeheuer komisch. Srewball-komisch sogar, was bei dem Umfeld eines Familiendramas erst nicht auffällt.

Filmemacherin Lone Scherfig („Wilbur wants to kill himself“) erhielt 2001 einen Silbernen Bären für „Italienisch für Anfänger“. In „The Kindness of Strangers“ erzählt sie mit einer erstaunlichen Leichtigkeit davon, wie leicht jemand auf der Straße landen kann und wie hart die Flucht einer Frau vor einem Gewalttäter ist. Übrigens ohne jemals direkt diese Gewalt gegen Frau und Kinder zu zeigen. Das Drama mit kleinem Glück als Happy End erfreut auch durch starke Besetzung mit Andrea Riseborough als selbstlose Krankenschwester Alice, Tahar Rahim als Ex-Häftling Marc und dem großartigen Bill Nighy als Seele des russischen Restaurants.


Ein FILMtabs.de Artikel