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Invisible Sue

BRD, Luxemburg 2018 Regie: Markus Dietrich, mit Ruby M. Lichtenberg, Anna Shirin Habedank, Lui Eckardt 95 Min. FSK ab 6

Ein Superheldinnenfilm mit „Spider Man“-Szenario als deutscher Kinderfilm … kann das funktionieren? Nur mit viel gutem Willen und wenn gerade die Kino-Anzeige für den großen lauten Kinderfilm aus Hollywood ausgefallen ist.

Die zwölfjährige, hochintelligente Sue meint, sie sei für ihre Forscher-Mutter unsichtbar. Bis sie es nach einem Unfall im Labor tatsächlich wird – zumindest immer, wenn es heiß ist! Zum Glück schwärmte Sue schon länger von einer weiblichen Comicfigur, kennt sich also mit Superheldinnen-Situationen aus. Und dazu kommt es schnell, als die Mutter entführt und böse Handlanger auch hinter Sue her sind. An ihrer Seite helfen der leicht verliebte Kumpel und die geniale Erfinder-Freundin, die Sue direkt einen Superheldinnen-Anzug entwirft.

„Invisible Sue“ ist eine gute Produktion – flottes Design, anständiges Schauspiel, die Kamera macht auch mit. Das kann man sich als gender-korrektes Kinder-Abenteuer angucken, auch wenn die Handlung sehr, sehr übersichtlich bliebt. Andere spannende Ereignisse wie der erste Kuss passen zur Zielgruppe, ein bisschen Action mit dem Lastenrad und dem Mofa vom Pizza-Ausfahrer sind auf der Höhe der Zeit. Die ganze, nach einem Originaldrehbuch von Regisseur Markus Dietrich im Rahmen der Initiative „Der besondere Kinderfilm“ entwickelte Geschichte ist allerdings so korrekt und anständig, dass es schon wieder langweilig ist.

Wenn dann die künstliche Intelligenz Alfred mit der prägnanten Synchronstimme (Jürgen Thormann) von Michael Caine (Alfred-Darsteller in „Batman“) daherkommt, fällt man in die Zeit von Edgar Wallace-Filmen zurück. Das wird bei allen guten Absichten gegen die laute, unkorrekte internationale Konkurrenz nicht überzeugen.


Ein FILMtabs.de Artikel