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Memory Games

Memory Games

BRD, Schweden 2018 R: Janet Tobias, Claus Wehlisch 86 Min.

Der Dokumentarfilm von Janet Tobias („No Place On Earth“) und Claus Wehlisch begleitet Johannes, Simon, Nelson und Yanjaa auf ihrem Weg zur Gedächtnissport-Weltmeisterschaft. Sie sind Gedächtnissportler und können sich dank spezieller Techniken Hunderte Ziffern, Bilder oder Spielkarten merken. Das ist erstaunlich in Zeiten, in denen Elektrogeräte das Gedächtnis für Gedichte oder auch ein paar Telefonnummern übernehmen. Und das wird seit Jahrzehnten immer wieder in der TV-Unterhaltung abgefeiert.

Die vier Protagonisten und wie sie zu diesem Hobby gekommen sind, ist in „Memory Games“ nur mäßig interessant. Auch die Leben des Amerikaners und das der Mongolin halten nur für spärliche Hintergrundinformation her. Dass Simon nach einer Erkrankung im Rollstuhl sitzt, bleibt eine Anekdote. Das monothematische Thema des kompetitiven Memorierens mit sehr, sehr wenigen Anknüpfungspunkten zur eigentlichen oder der kulturellen Funktion des Gedächtnisses erfährt denn auch nur eine einzige Art der Visualisierung in dieser Doku: Noch nett eingeleitet von Lars Mikkelsen, der seine Rolle aus der „Sherlock“-Folge um einen Gedächtnis-Palast für „Memory Games“ erklärend fortsetzt, folgen ansonsten dazu immer wieders Computer-Animationen eines verwinkelten riesigen Gebäudes, in dem Figuren, Tiere oder Situationen dreistellige Zahlen repräsentieren. Das hat man schnell kapiert, der Rest bleibt trotz des Finales der Memory Games langweilig.


Ein FILMtabs.de Artikel