« | Home | »

Endzeit

D 2019, Regie: Carolin Hellsgård mit Gro Swantje Kohlhof, Maja Lehrer, Trine Dyrholm, FSK 16, 90 min

Man muss »Endzeit« zunächst einmal Respekt zollen. Hierzulande einen Zombie-Film zu drehen und ihn dann noch konsequent aus weiblicher Perspektive zu erzählen, ist entweder mutig oder schlicht verrückt. »Endzeit« ist vor und hinter der Kamera fast ausschließlich von Frauen realisiert und wurde in Erfurt und Jena gedreht, die letzten beiden verbliebenen Städte, die in der Comicvorlage der Jenaer Autorin Olivia Vieweg noch nicht von der Seuche betroffen sind. Die Epidemie verwandelt Menschen in fleischlüsterne Bestien. Also haben sich die letzten verbliebenen Gesunden in den Städten verschanzt. Auch Vivi und Eva sind hier. Die unterschiedlichen jungen Frauen werden zur unfreiwilligen Schicksalsgemeinschaft, als sie beschließen, der hoffnungslosen Situation zu entkommen und mit dem unbemannten Zug nach Jena fliehen. Fortan schlagen sich die beiden alleine durch und treffen auf die Überreste der Zivilisation und jede Menge wandelnde Tote. Dabei geht Regisseurin Carolina Hellsgård (»Wanja«) am Anfang recht drastisch zu Werke und spart nicht an Blut und Schockeffekten. Dem brutalen Auftakt folgt dann aber viel Leerlauf, in dem Trine Dyrholm als bedeutungsschwangeres Zeug schwafelnde Gärtnerin einen Auftritt hat. Überhaupt verliert »Endzeit« zunehmend den Faden. Die beiden Hauptfiguren des minimalistisch inszenierten Films bleiben klischeehaft: Maja Lehrer guckt grimmig und gibt die taffe Powerfrau, während Gro Swantje Kohlhof als jammerndes Weichei nervt.


Ein FILMtabs.de Artikel