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Birds of Passage

Kolumbien, Dänemark, Mexiko 2018 (Pajaros de Verano) Regie: Cristina Gallego, mit Carmiña Martínez, José Acosta, Natalia Reyes 121 Min. FSK ab 12

Lange bevor Pablo Escobar das Land zu dem zurichtete, was es heute ist, war Kolumbien von Stammesriten geprägt. Rapayet gehört zum stolzen Volk der Wayuu. Sie pflegen ihre Brauchtümer mit Ernsthaftigkeit und setzen sich so ab von den Gringos in der Stadt. Für Zaida und den Traum vom Reichtum geht Rapayet auf einen Deal mit den Amerikanern ein. Über die Jahre baut er gemeinsam mit seinem Freund Moisés einen florierenden Marihuana-Handel auf. Doch die Gier treibt die Freunde schließlich auseinander und sein Volk in den Untergang. Die Geschichte vom Aufstieg des einfachen Mannes zum Drogenbaron flimmerte schon unzählige Male über die Leinwand. Dennoch ist diese einzigartig. Es ist die Geschichte einer verlorenen Unschuld, vom Verschwinden einer jahrhundertealten Tradition. Cristina Gallego und Ciro Guerra, die mit dem schwarzweißen Meisterwerk »Der Schamane und die Schlange« für den Oscar nominiert waren, rekonstruieren die Ereignisse ruhig und gewissenhaft. Wir sind hilflose Augenzeugen eines selbstbeschworenen Untergangs und dennoch fesselt »Birds of Passage« bis zum unausweichlichen Ende. Das liegt an der Faszination der Rituale, den natürlich agierenden Darstellern, den grandiosen Landschaftspanoramen der kolumbianischen Guajira Wüste und der packenden Erzählung, die viele Symbole und Riten der indigenen Geschichte verarbeitet. Ein berauschender Trip in den Abgrund.


Ein FILMtabs.de Artikel