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Johnny English – Man lebt nur dreimal

Großbritannien, Frankreich, USA 2018 (Johnny English strikes again) Regie: David Kerr, mit Rowan Atkinson, Ben Miller, Emma Thompson 89 Min. FSK ab 6

Johnny English ist ebenso aus der Zeit gefallen wie Rowan Atkinson, der ihn verkörpert. 15 Jahre ist es schon wieder her, dass der britische Komiker gemeinsam mit Drehbuchautor William Davies die Figur des tollpatschigen Geheimagenten ihrer Majestät entwickelte und damit nicht nur einen actionreichen Counterpart zu seiner wortlosen, visuellen Figur „Mr. Bean“ schuf, der Atkinson Anfang der Neunziger weltberühmt machte. Johnny English war auch als eine gewitzte Parodie auf den Tausendsassa und Womanizer James Bond angelegt und erwies sich an der Kinokasse als ebenso erfolgreich. So folgte nach dem Kinodebüt 2003 „Der Spion, der es versiebte“ auch eine ähnlich erfolgreiche Fortsetzung 2011 mit „Johnny English – Jetzt erst recht“.

Warum also, sollte das nicht noch ein drittes Mal klappen? Atkinson ließ sich nicht davon abhalten, dass er mittlerweile 63 Lenze zählt und auch Johnny English gehört zwischenzeitlich zum alten Eisen beim MI6. Die Zeiten haben sich gewandelt und zwischenzeitlich sitzt eine Premierministerin (herrlich: Emma Thompson) an der Spitze der britischen Regierung und hält damit auch die Fäden des Geheimdienstes in ihren Händen. Die drohen ihr jedoch zunehmend zu entgleiten als der Regierungsserver gehackt wird und die Namen und Aufenthaltsorte sämtlicher Geheimagenten ans Licht der Öffentlichkeit geraten. Hinzu kommt eine Serie von Anschlägen, die etwa das Verkehrssystem von London lahmlegen, so dass die Staatschefin gezwungen ist, auf die letzte Reserve zurück zu greifen.

So ist Johnny English schließlich Britanniens letzte Hoffnung. Mit modernen Hightech-Utensilien hat der Altsemester allerdings nichts am Hut und so reisen er und sein ebenso reaktivierter, treuer Assistent Bough (Ben Miller) im PS-starken Aston Martin in den Süden Frankreichs. Die Spur führt zum Dotcom-Milliardär Jason (Jake Lacy), der unterdessen von der Premierministerin umgarnt wird, stellt er doch offensichtlich die einzige Rettung angesichts immer katastrophaler ausfallender Cyberangriffe dar. English macht sich derweil mit seinem unwiderstehlichen Charme an die mysteriöse Russin Ophelia (Olga Kurylenko) ran, die Jasons Super-Yacht bewacht. Das Glück des Einfältigen ist dabei stets auf seiner Seite.

Die Formel ist bekannt und auch der dritte Auftritt des schusseligen Superagenten macht sich keine Mühe, etwas daran zu ändern. Schließlich sind mit Atkinson, Autor Davies und den Produzenten Tim Bevan und Eric Fellner alle am Start, die Johnny Englisch schon zweimal zum Erfolg machten. „Man lebt nur dreimal“ setzt voll auf Bewährtes. Atkinson streift sich ganz selbstverständlich ein drittes Mal den Anzug über und natürlich kann sich das Drehbuch einige gelungene Scherze über sein Alter nicht verkneifen. Aber er macht eine gute Figur in einem herrlich albernen Actionstreifen alter Schule, bei dem vielleicht nicht jeder Gag sitzt, der aber charmante Unterhaltung für Kinogänger jeden Alters bietet – und damit garantiert wieder ein Hit wird.


Ein FILMtabs.de Artikel