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Goodbye Christopher Robin

Großbritannien 2017 Regie: Simon Curtis mit Domhnall Gleeson, Margot Robbie, Alex Lawther, Kelly MacDonald, Stephen Campbell Moore 107 Min. FSK ab 6

Pu, der Bär ist weltberühmt. Die klugen, unbeschwerten Geschichten von Winnie the Pooh wurden in 40 Sprachen übersetzt und millionenfach verkauft. Seit den 1960ern sind sie Teil der bunten Welt von Disney. Die Geschichte ihrer Entstehung ist jedoch alles andere als bunt. Davon erzählt Simon Curtis (»My Week with Marilyn«) in »Goodbye Christopher Robin«. Anfang des Zwanzigsten Jahrhunderts ist Alan Alexander Milne (Domhnall Gleeson) bereits ein vielversprechender Autor mit einem Kriminalroman und diversen Geschichten im angesagten »Punch«-Magazin. Er heiratet Dahne de Selincourt (Margot Robbie), die Tochter des »Punch«-Herausgebers im Jahre 1913 und muss zwei Jahre später an die Front. Als er zurückkehrt ist er nicht mehr der selbe. Die Erinnerungen an den Krieg hindern ihn am Schreiben und rufen gewaltsame Ausbrüche in dem stillen Mann hervor. Auch die Geburt ihres Sohnes Christopher Robin bringt ihn kaum zurück. Irgendwann wird es Dahne zu viel und sie lässt ihn zurück. Als auch die Nanny für einige Tage verreisen muss, sind Vater und Sohn auf sich zurückgeworfen. Alan öffnet seine Augen für die Welt des Sechsjährigen (Will Tilston) und entwirft Winnie the Pooh und seine Freunde, inspiriert von seinen Kuscheltieren. Der Rest ist allgemein bekannt, doch auch als der Erfolg eintritt, spart Curtis die Schattenseiten nicht aus. Der Medienrummel treibt das Vater-Sohn-Gespann wieder auseinander. Curtis geht es nicht um magisch-verklärte Erinnerungen, wie wir sie wahrscheinlich im Sommer mit Disneys »Christopher Robin« erleben dürfen. Sein Ansatz ist realistischer, auch wenn er einige biographische Fakten geradebiegt und der Ton seiner Erzählung ein wenig unausgewogen zwischen Unterhaltungsfilm und Sozialdrama pendelt. Die Interaktion zwischen Domhnall Gleeson und Will Tilston, der hier sein Schauspieldebüt gibt, ist derweil die Seele dieses berührenden Dramas.


Ein FILMtabs.de Artikel