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Sherlock Gnomes

Großbritannien, USA 2018 Regie: John Stevenson 87 Min. FSK ab 0

Mit „Gnomeo und Julia“ kam vor sieben Jahren noch mal ein bunter Tupfer auf die unüberschaubare Palette industrieller Zeichentrickfilme für Kinder: Die knuffig bunten Animationsfiguren waren nicht nur niedlich, sondern auch mal deftig und unverschämt. Sie fielen aus der Rolle und machten dabei auch vielen Erwachsenen (Kritikern) Freude. Für die Fortsetzung wurden die Rollen neu verteilt und alle halten sich viel zu brav an das Vorbild einer Sherlock Holmes-Geschichte.

Nachdem die in Teil eins zerstrittenen Gartenzwerg-Clans zusammen nach London gezogen sind und das vereinigte Paar Gnomeo und Julia die Einrichtung des neuen Zuhauses übernimmt, verschwinden in der ganzen Stadt alle Artgenossen. Ein kleiner Sherlock tritt in Konkurrenz von Cumberbatch und Downing Jr. als Retter des tönernen Rasen-Mobiliars auf. Die detektivistische Handlung schleppt sich allerdings mit dem Ballast von Beziehungsproblemen bei den Paaren Gnomeo/Julia und Sherlock/Watson dahin. So wird „Sherlock Gnomes“ zum rastlosen Abenteuer, dem man gerne folgen würde, wenn mehr Humor am Wegesrande läge. Das ist aber falsch kombiniert. Dass Regisseur John Stevenson den ersten „Kung Fu Panda“ realisiert hat, kann man hier kaum glauben. Nett sind nur Sherlocks in Schwarz-Weiß animierte Gedankengänge im Escher-Stil und die Popsongs von Elton John, der auch einen Produzenten gibt. Moriarty wirkt als Werbefigur in Form eines fast nackigen Bäckerei-Babies schön absurd, witzige chinesische Winkekatzen machen mehr Spaß als die Hauptfiguren. Irgendwas sieht zwar immer wieder mal schräg aus, aber auf Dauer ist „Sherlock Gnomes“ eine erstaunliche unoriginelle Detektiv-Geschichte.


Ein FILMtabs.de Artikel