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Paddington 2

Großbritannien, Frankreich 2017 Regie: Paul King mit Sally Hawkins, Hugh Grant, Brendan Gleeson, Julie Walters, Jim Broadbent 104 Min. FSK: ab 0

56 Jahre dauerte es, bis der liebenswerte Bär Paddington aus Michael Bonds Kinderbuchreihe „Paddington Bear” 2014 im Realfilm ankam. Nun folgt schon ein zweites Bündel mit Abenteuern des peruanischen Teddy-Bären mit seiner Adoptiv-Familie in London. Und während der erste Film mit einem nervig altklugen Hauptdarsteller zwiespältig ankam, gewinnt „Paddington 2“ die Herzen im Stolpern und Kochen.

Es ist ein sehr liebevoll komischer Blick auf das menschliche Treiben, den der gänzlich angenommene Bär Paddington auf seine Londoner Umgebung wirft. Er schreibt einen Brief an seine Tante Lucy, für deren 100. Geburtstag er ein kunstvolles Pop Up-Buch der Stadt auserkoren hat. Um es zu kaufen, probiert der tapsige Meister Petz mit umwerfendem altmodischen Slapstick einige Jobs aus. Doch der eitle, hinterhältiger und vor allem herrlich wahnsinnige Ex-Schauspieler Phoenix Buchanan (Hugh Grant) klaut vor Paddingtons Augen das Buch, entkommt und erkannt und den Bär schickt ein Richter ins Gefängnis. Nun ist ein ganzer Knast voller knallharter Kerle, die beste Bewährungsprobe für Paddingtons positive Lebenshaltung, immer nur das Beste im Menschen zu sehen. Zuerst färbt er die Anstaltkleidung aus Versehen rosa, dann macht er aus haferschleimverseuchter Kantine mit Hilfe von Orangenmarmeladen-Stullen eine bunte Konditorei mit Mädcheninternats-Stimmung.

Brendan Gleeson als gefürchteter Knast-Koch Knuckles McGinty ist ein toller Neuzugang unter den erstaunlich guten realen Schauspielern, die perfekt mit dem animierten Bären agieren. Eine Sensation ist neben der wunderbaren Sally Hawkins jedoch der furchtlos selbstspöttelnde Hugh Grant, dessen hinterlistiger Schurke in haufenweise klasse Kostümen eine spannende Schnitzeljagd hinlegt. Geocaching und Verbrecherjagd mit zwölf Londoner Sehenswürdigkeiten gehen etwas auf Kosten des bärigen Spaßes. Doch die sehr sorgfältige und liebevolle Inszenierung achtet bei vielen schönen Einfällen immer auf kindergerechte Action und letztlich verzeiht man diesem Bären unter seinem Schlapphut fast alles.


Ein FILMtabs.de Artikel