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What happened to Monday?

Großbritannien, Frankreich, Belgien, USA 2017 (Seven Sisters) Regie: Tommy Wirkola mit Noomi Rapace, Glenn Close, Willem Dafoe 124 Min. FSK: ab 16

In der europäischen Diktatur des Jahres 2073 gilt die Ein-Kind-Politik, um Überbevölkerung und Hunger zu verhindern. Erzeugten doch ausgerechnet Genveränderungen an Pflanzen eine Welle von Mehrlingsgeburten. „Überflüssige“ Geschwister werden in Hoffnung auf bessere Zeiten für einen Tiefschlaf eingefroren. Terrence Settman (Willem Dafoe) schaffte es allerdings, die Geburt seiner sieben Enkeltöchter, bei der die Mutter starb, geheim zuhalten. Er erzog die Mädchen in Survival-Techniken und seit dem Schulalter wechseln sich die nach den Wochentagen Monday, Tuesday, Wednesday, Thursday, Friday, Saturday und Sunday Genannten (alle: Noomi Rapace) mit dem Ausgang an „ihrem“ Tag ab. Alle zusammen bilden die öffentliche Person Karen Settman. Die abwechselnde Teilhabe am Leben funktioniert dank ausführlicher Abenderzählung der täglichen Erlebnisse im Familienversteck. Bis eines Montags Monday nicht nach Hause kommt. Tuesday versucht am nächsten Tag auf der Arbeit Spuren zu entdecken, wird aber von der Ein-Kind-Polizei verhaftet. Im Versteck der Settman-Schwestern bricht Panik aus.

Noomi Rapace bewirbt sich mit dieser Siebenfach-Rolle für die Rekordbücher. Sie steht sich oft selbst gegenüber und letztlich sogar selber im Weg: Ihre Karen Settman setzt sich aus sieben Frauen zusammen, die alle gleich aussehen, aber verschiedene Charaktere und Qualitäten haben. Es gibt die Intelligente, die Hedonistische, die Romantische, die Ängstliche oder die Kämpferische. Damit hört die Charakterzeichnung auch schon auf, die schematische Actionhandlung, bei der eine nach der anderen durch die „CAB“-Miliz umgebracht werden, fordert ihren zeitlichen Tribut. So rührt es denn auch kaum, wenn wieder um eine der Schwestern getrauert wird. Das Design und ein paar nette Hightech-Spielereien sehen gut aus. Dem norwegischen Regisseur Tommy Wirkola („Dead Snow“, „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“), der mit einigen blutigen Grobheiten weiterhin zum Horrorfilm tendiert, fällt im Science Fiction-Genre viel zu wenig Interessantes ein. Die reizvolle Grundidee geriet zum Klon anderer Action-Vehikel.


Ein FILMtabs.de Artikel