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Einmal bitte alles

BRD 2017 Regie: Helena Hufnagel mit Luise Heyer, Jytte-Merle Böhrnsen, Patrick Güldenberg, Maximilian Schafroth 85 Min.

Isi Jung (Luise Heyer) hat Probleme mit dem Alter, also damit, das richtige Alter für sich selbst zu finden. Zu Anfang hat sie Sex im Altersheim – mit einem Pfleger, der ihr nicht verraten hat, wo sein Schlafzimmer ist. Die 27-Jährige gehört der Generation Praktikum an und wird von der besonders ignoranten Agentur-Chefin Ulrike Finsterwalder (Sunnyi Melles) besonders gedisst. Ihre beste Freundin und Mitbewohnerin genießt lautstark einen neuen Liebhaber, der feuchte Putz bröckelt von der Decke. Die Eltern haben ihr Kinderzimmer leergeräumt und die Freundin schmeißt sie dann auch noch aus der WG raus.

Ohne Wohnung, ohne Job, ohne Freunde findet sich Isi an einer Lebenswende. will aus Fitzgerald eine Graphic Novel machen
Zu alt für die WG-Scherze, zu jung für ein festgelegtes Leben, falls man ihr so was anbieten würde. Die Regisseurin Helena Hufnagel lässt Isis ziemlich miese Lebens-Sackgasse mit frischen, jungen Inszenierungs-Ideen und lässigen Dialoge nachempfinden. Das gelungene Debüt nimmt sich Zeit, mit atmosphärischen Momenten Stimmungen zu vermitteln. Die perfekte Hauptdarstellerin Luise Heyer begeisterte schon in „Die Reste meines Lebens“ mit einer sehr emotionalen Rolle. Die Musik der Tragikomödie schrieb der aus Aachen stammende Dieter Schleip.


Ein FILMtabs.de Artikel