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Die Unfassbaren 2 – Now You See Me

USA 2016 (Now You See Me 2) Regie: Jon M. Chu mit Jesse Eisenberg, Mark Ruffalo, Woody Harrelson, Daniel Radcliffe 130 Min. FSK: ab 12

Völlig unmögliche und unglaubliche Tricks waren vor zwei Jahren die Attraktion der Spektakel-Gaunerei „Now you see me“. Aufwändige vorgetäuschte Magie und prominente Darsteller, die als Zauberer-Truppe „Four Horsemen“ (soziale) Gerechtigkeit jenseits der Gesetze durchsetzten. Nun geriet die Fortsetzung „Now you see me 2“ mit einer noch wirreren Handlung noch unverständlicher und uninteressanter.

Wieder planen die „Four Horsemen“, mit Lizzy Caplan als neuem und witzigerem Frauenanteil Lula, einen spektakulären Auftritt gegen Medien-Konzerne und Establishment. Doch bei aller Trickserei fliegt nicht nur der Anführer Dylan Rhodes (Mark Ruffalo) auf, der im Hauptberuf als FBI-Agent sich selber jagte. Die vier Trickser sind plötzlich selbst Teil einer großen Täuschung und finden sich in Macao wieder, dem Vegas Asiens. Ausgerechnet ein von Harry Potter-Darsteller Daniel Radcliffe gespielter schurkischer Magier legt sich mit Zauberern an.

Im Gegensatz zu den cleveren Raubzügen im wesentlich besser inszenierten „Oceans 11“ beispielsweise braucht man für die Täuschungen von „Now you see me“ das finanzielle und organisatorische Vermögen von… Hollywood beispielsweise. Deshalb kann sich wohl auch nur Hollywood vorstellen, dass so etwas als Realität angenommen wird. Wird es nämlich nicht! Vor allem ein sehr ausführlicher Kartentrick ist nur mit Computertechnik machbar. Das fesselt nicht, das irritiert und langweilt nur.

Tanz-Regisseur Jon M. Chu („Step Up“) inszenierte die misslungene Fortsetzung als Abfolge immer weiterer unmöglicher Tricks bis zum Nachspann, in dem sich die Horsemen selber als Spielfiguren von noch größeren Täuschern erkennen. Es geht um mehrfache Rache ehemaliger Gegner und jemand, dem sie einst auf die Füße getreten haben. Woody Harrelson darf in einer reizvollen Doppelrolle Horseman Merritt McKinney sowie dessen rachsüchtigen Bruder spielen. Ja, bei all dem Hokuspokus kommt es vor allem auf die Schauspieler an. Doch die interessanten Geschichten, die von den Menschen, kommen im ganzen Spektakel viel zu kurz, am schlimmsten fällt das bei dem Pärchen der Truppe auf. Mit Michael Caine als Oberschurken gibt es eine Vater-Sohn-Geschichte, die ebenso wenig funktioniert wie der aufgesetzte Whistle blower-Ansatz.

Dabei verzettelt sich die Kombination aus Action und Magie derartig, dass sie eine umständliche Erklärung braucht, die dramaturgisch ungeschickt und unbefriedigend angehängt wird. Nur in Hypnose könnte Ihnen die Werbung weismachen, dies sei ein sehenswerter Film.


Ein FILMtabs.de Artikel